Roman Signer Bücher






Roman Signers Aktionen machten ihn zu einem der international bekanntesten Schweizer Gegenwartskünstler. Bisher noch nie gezeigt hingegen wurden seine ‹Reisefotos›. Sie entstanden über einen Zeitraum von zwanzig Jahren – unfreiwillig komische Ereignisse, von fremder Hand geschaffene Objektkonstellationen, Momentaufnahmen, die mit Bildern interferieren, die wir von seiner eigenen Arbeit her kennen. Die Fotos sind mal bildhaft, mal narrativ und fast immer humorvoll. Sie entstanden in Island, Polen, der Schweiz und weiteren Ländern. Der Fotoband gibt Einblick in eine neue, charakteristische Seite von Roman Signers künstlerischer Arbeit und erscheint parallel zur gleichnamigen Ausstellung im Aargauer Kunsthaus, Aarau. Roman Signer (geb. 1938, Appenzell, CH) bereichert seit den 1970er Jahren die Kunst mit seinen oft spektakulären Aktionen. Die Durchführung ist jeweils sorgfältig geplant und dokumentiert und führt zu Explosionen, Kollisionen und der Flugbahn von Objekten durch den Raum. In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen wurden Video- und Fotodokumentationen seiner Aktionen gezeigt. Völlig unbekannt und bisher noch nirgends veröffentlicht sind dagegen die Fotografien, die Singer seit vielen Jahren auf seinen zahlreichen Reisen gemacht hat. Die Fotografien eröffnen einen neuen Blick auf das Werk des Künstlers und bereichern das Bild, das wir uns vom künstlerischen Schaffen Signers bisher gemacht haben.
Der Band 4 von Roman Signers Werkübersicht setzt die seit 2003 erschienene Edition fort. Signers Werkstoffe - Wasser, Feuer, Luft und Erde sind Elemente, die in die Gestaltung des Werkes eingreifen und es vollenden (Roman Signer). Das Sichtbarmachen der Produktion ist meist Teil seiner Arbeit. Der Künstler selbst kommentiert fast jede der 700 Skulpturen und Aktionen, ohne diese zu interpretieren. Er nennt Fakten, wie technische Details, Klima, Ablauf der Ereignisse und vermittelt so dem Leser eine genaue Vorstellung seiner Arbeit, ja sogar Beobachter der Aktion zu sein. Entstanden ist ein Werkverzeichnis und eine autonome Werkbeschreibung dieses einzigartigem Oeuvre.
Wasser
Roman Signer und Michael LeJen. Eine Austellung in der Neuen Galerie Dachau
Das Buch Skulptur ist eine erste Übersicht zur skulpturalen und performativen Arbeit von Roman Signer. Es dokumentiert unter anderem die Abschlussaktion Papierwand der Documenta 8 von 1987 und seine Performance-Aktionen zur Eröffnung des Kunstmuseums St. Gallen von 1987. Corinne Schatz schreibt im Buch über Signers Werk, dass sich darin persönliche sowie allgemein menschliche Sehnsüchte und Probleme manifestieren: «Seine Suche nach der Befreiung des Geistes von materiellen Fesseln zeigt sich in der Auseinandersetzung mit Schwerkraft, Flug und Fall. Der Traum von Geschwindigkeit zerschellt, wenn Raketen gegen eine Wand prallen. Gleichgewichte werden zerstört, Kräfte entladen sich oder bleiben in Spannung eingeschlossen. Als Mensch, der im Kleinen einen Schöpfungsakt entwirft und auslöst und sich den von ihm entfesselten Mächten ausliefert, steht Roman Signer im Zentrum seines Werkes. Mit seiner Erweiterung des Skulpturbegriffs, der auch die Verwandlung, den Prozess als visuell wahrnehmbare, sich in Raum und Zeit entfaltende Plastik einschliesst, geht eine innere Suche nach Grenzerweiterung einher. Die Gefahr, die in manchen Aktionen lauert, ist eine Herausforderung, welche die Kunst zum Abenteuer macht und sie mit dem Leben verbindet. Signers wesentlicher Beitrag zur zeitgenössischen Kunst liegt in dieser elementaren Visualisierung grundsätzlicher existenzieller Erfahrungen.»
Since the early 1970s, Roman Signer has been making art that refuses to be described in conventional terms. His objects and installations look like science experiments, and his photographs and films seem only to document their In compliance with carefully planned and strictly executed and documented procedures, Signer sets off explosions and collisions, sending his materials flying through space. Videos like Boot with Rocket capture the original setup, soon to self-destruct. Signer's work gives cause and effect a humorous twist, as it does the scientific method, taking on the self-evidence of scientific logic as an artistic challenge. But in the midst of all this, Signer has also been making a much quieter and more conventional body of work, not unlike the one most readers keep in a shoebox on a shelf in their His "Reisefotos," or travel photographs, track the great experiments of 20 years on and off the road, found works that, like Signer's own, called out to be documented. Whether his subject is a host's arrangement of objects or an event he's reluctantly participating in, it takes on an illustrative or narrative element, and sometimes a touch of irony. Travel Photos presents a previously unknown but completely characteristic side of Signer's work.
When you travel in Iceland you see a lot of water
- 61 Seiten
- 3 Lesestunden
An Island verliert man sein Herz ganz oder gar nicht. Der Aktionskünstler Roman Signer (*1938) reist seit vielen Jahren immer wieder auf die Insel im Nordatlantik. Zahlreiche seiner Werke entstanden dort – Explosionsarbeiten, Fotografien, Videos – und Teile von Peter Liechtis Dokumentarfilm Signers Koffer wurden in Island gedreht. Nun hat Roman Signer mit dem isländischen Künstler Tumi Magnússon (*1957) ein Gespräch über das Unterwegssein in Island geführt. Es ist eine Unterhaltung, die mit Whisky beginnt und über viele Wasser durch die Wildheit der Landschaft und der Kreativität führt. Anekdote reiht sich an Erinnerung, es gibt Vergleiche zwischen Island und der Schweiz, die beiden sprechen von Plänen und Experimenten, doch gerade wegen Islands beeindruckender Natur nicht direkt über Kunst. Das alles abwechselnd in Englisch und Deutsch – leichtfüssig, aber nicht oberflächlich. Fotografien von Landschaften, manche mit den Künstlern im Bild, ergänzen das Gespräch.
Roman Signer - neue Arbeiten
- 79 Seiten
- 3 Lesestunden
Ein automatischer Rasenmäher läutet ein Glöckchen, ein Luftballon zieht eine Spur durch den Sand, ein Boot fährt auf Fässern – bei Roman Signer ist alles in Bewegung. Der Künstler betrachtet Skulptur nicht als statisches Objekt, sondern als prozessuale Zustandsbeschreibung, wodurch er die gewohnten drei Dimensionen um eine vierte, die Zeit, erweitert. Diese Herangehensweise hat seinen Arbeiten den Titel „Zeitskulptur“ eingebracht. Oft nutzt er Sprengstoff, Wasser oder Bewegung, um die Erfahrung seiner Kunstwerke mit physischer Gewalt und Geschwindigkeit zu verknüpfen. Diese Arbeitsweise zieht großes Zuschauerinteresse an, da sie an eine archaische Kraft erinnert, die Spannung und Knistern erzeugt. Signers Werke haben bereits einen prominenten Platz im internationalen Kunstgeschehen eingenommen, etwa auf der documenta 1987, den Skulptur Projekten Münster 1997 und der Expo 2000 in Hannover. Die Ausstellung in der Kestnergesellschaft präsentiert den renommierten Künstler und seine neuesten Arbeiten, die erneut die Poesie und das Groteske im Alltag beleuchten. Ausstellung Kestnergesellschaft Hannover, 23/8–4/11/2018.
