Balance Gut und Böse ist immer gerecht verteilt fifty fifty nur ist das Böse schwerer das Gute leichter und wir spüren immer das volle Gewicht
Jörg W. Gronius Reihenfolge der Bücher
Gronius, dessen Wurzeln im Berliner Arbeitermilieu liegen, hat sich über ein breites Spektrum literarischer Formen etabliert, darunter Dramen, Libretti, Prosa, Lyrik und Essays. Seine frühe Karriere als Dramaturg und Regisseur an renommierten deutschen Bühnen prägte sein tiefes Verständnis für Erzählstrukturen und Bühnenkunst. Geprägt durch sein Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik, Ethnologie und Religionswissenschaft, verbinden seine Werke häufig gesellschaftliche Kommentare mit einer tieferen Auseinandersetzung mit der menschlichen Verfasstheit. Als anerkannter Autor bereichert Gronius die zeitgenössische Literatur mit einer einzigartigen Perspektive, die auf seinen reichen Erfahrungen an der Schnittstelle von Theater und Schrift basiert.






- 2023
- 2018
Ein knappes Jahr Radio-Nachrichten hören und zu zeitgenössischer Lyrik verwandeln – geht das? Und wie das geht. Jörg W. Gronius verdichtet die Nachrichten in seinem Informationsfluxus
- 2017
Daheim und wieder da draußen
Geschichten
„Wer schon immer war, wo er heute ist, kennt seinen Ort am wenigsten. Wer aber ankommt, möglichst von fern, sieht mit dem Blick der Neugier. Wer ankommt, findet vieles, was die anderen, die immer schon da waren, nicht mal vermissen.“ Wie kommt man vom Saarufer am besten an die sibirische Pazifikküste? Wie nach Korea und Shanghai? Oder einfach nur von Wien nach Sulzbach? Vom Kasino in Baden-Baden ins Café Oriental? Wie kam Orpheus in die Unterwelt? Jörg W. Gronius erzählt Geschichten vom Reisen. Geschichten, die weder Anfang noch Ende haben, sondern einfach Ausschnitte zeigen aus der Geschichte der Menschen. Denn der Mensch ist Migrant, solange es ihn gegeben hat und geben wird. Wir wandern, wir wandern. Und wo Kamele leben oder ausgestorbene Tiere, das bestimmt immer noch der Geschichtenerzähler.
- 2014
Traumwohnungen & Götter
- 99 Seiten
- 4 Lesestunden
Jörg W. Gronius’ zweiter Lyrikband versammelt Alp- und Wunschträume, die sich auf Grund- und Aufrissen Berliner, Saarbrücker oder noch fernerer Habitate niederlassen. Sie spielen innen und außen, in Korridoren und Remisen, Ruheräumen, Übergängen und Durchgangszonen, zwischen Türen und Angeln. Angerufen erscheinen Götter an Orten und Unorten mit passender Transzendenz -- und einer Efeuranke für Hans Arnfrid Astel.
- 2013
Last Call. Ein Roman in Briefen
- 283 Seiten
- 10 Lesestunden
Bruno Wollmer, erfolgreicher Komödienautor, zieht sich ans Mittelmeer zurück und reflektiert in Briefen an seinen Freund Richard über das Leben und die Welt. Zwischen Klage und Zorn beschreibt er die heitere, aber bewusste Lebensweise der Menschen, die trotz der politischen Lage genießen und das Wesentliche im Leben schätzen.
- 2012
Horch
- 208 Seiten
- 8 Lesestunden
Der Roman ist die Entstehungsgeschichte seiner selbst. Horch hat sich von allem verabschiedet: vom Beruf, von Frau und Kind. Familie widert ihn an. Warum spielen Erwachsene noch immer Vater-Mutter-Kind? Familiäre Idylle löst bei ihm Panik aus, Depression und Suizidgedanken. Nun, mit Ende Vierzig, ist er in einer Werbeagentur in Hannover gelandet. Die Stadt ist Baustelle und fiebert der Weltausstellung entgegen. Horch jobbt als Texter von Politreklame für den Wahlkampf zur Kanzlerwahl. Freiberuflich und unverbindlich. Auf einer Vortragsreise, die ihn nach Wien führt, spricht ihn ein junges Mädchen an: 'Du sollst der Vater meiner Kinder sein.' So ganz aus heiterem Himmel. Diese Begegnung – eine Szene wie im Kitschfilm – lockt ihn noch einmal ins wirkliche Leben zurück. Ist Wien nicht die Stadt mit dem Goldherzl? Doch der Himmel über der Donau bleibt nicht heiter. Bedrohliche Flugbewegungen künden vom Balkankrieg. Das Experiment einer neuen, jungen Liebe erweist sich als – im wahren Wortsinn – tierischer Fehlgriff. Am Ende ist Horch wieder nur als Werbetexter gefragt, doch die politischen Verhältnisse haben sich verschärft. Das Kapital hat – im buchstäblichen Sinne – die Lufthoheit errungen, landesweit. Da bleibt nur noch die Flucht auf eine einsame Insel.
- 2009
In Gronius’ 15 Kurzgeschichten entfaltet sich eine phantastische Welt voller rätselhafter Wesen und kleinen Bosheiten. Die Geschichten, wie die hypnotisierende Jukebox im Eiscafé oder die Nixe im Baumarkt, laden ein, in das uneindeutige Reich der Fische einzutauchen. Gronius, ein erfahrener Dramatiker, bringt seine Theatererfahrungen in diese Erzählungen ein.
- 2007
Plötzlich ging alles ganz schnell
- 149 Seiten
- 6 Lesestunden
Die siebziger Jahre: Die Grenzen des Wachstums dämmern, in der Ölkrise hält das Autoland den Atem an, alte Wünsche kommen ins Stocken, Abhängigkeiten werden erst bewußt und dann angegriffen. Doch ebensowenig wie in der Energiefrage weiß man sich aus den familiären und sozialen Verschlingungen zu helfen. Das 'Nein, danke!' bleibt ein Zeichen für konkurrierende Gleichgesinnte. Wohnung, Ernährung und Liebe stiften Identität - mit geradezu mythischer Macht. Szondi und Euripides, Kleist und Castaneda vertreiben, so scheint's, die Kindheitsängste, mit dem ersten Sperrmüll-Schreibtisch, der Brechtjoppe, bei lyrischen Gelagen und angespornt vom allgegenwärtigen Sexus stellt sich endlich die Hoffnung ein, es ganz anders machen zu können. Aber plötzlich geht alles ganz schnell: Aus Reichen werden Linke, aus Linken werden Grüne, auf der Flucht vor den eigenen Eltern landet man an den Tischen fremder Familien, denen der Kumpel, der Freundin, bis aus Söhnen und Töchtern Väter und Mütter werden und die Jagd nach dem Glück wieder eröffnet ist. Wie in 'Ein Stück Malheur' und 'Der Junior' setzt Jörg W. Gronius seinen Ich-Erzähler einer Wirklichkeit aus, die im Rückblick einiges vom Ernst einer Gegenwart verloren hat. Mit überwältigenden und lachhaften, mit enormen und alltäglichen Abenteuern aus dem dritten Lebensjahrzehnt vollendet sich eine autobiographische Roman-Trilogie mit einem Presto zwischen Tod und Leben. Im Sommer ist die Stadt ein geschlossener Topf. Nicht die Sonne erhitzt das Innere, sondern die vom Kopfsteinpflaster aufsteigende Glut. Über den Granitplatten der Bürgersteige kocht die Luft. Die Rentner dünsten ihren sauren Geruch nach Mottenkugeln aus, und die Haufen der Hundescheiße, die sie auf ihren Wegen mit den großen Einkaufstaschen hinterlassen, stinken zum Himmel. Autofahrer kurbeln an den Ampeln die Seitenscheiben herunter und nennen einander Arschlöcher. Ein Kadettfahrer bietet einem jungen Fußgänger mit griechischer Hirtentasche, der die Fahrbahn am Zebrastreifen überquert, eins in die Fresse an. Der Fußgänger dankt mit dem Ruf: 'Faschist!' Die undurchdringliche Wolkendecke bringt den Inhalt des Topfes zum Kochen. Alles steht still. Außer dem Bellen der Hunde hört man kaum einen Laut. Jörg W. Gronius, 1952 in Berlin geboren, lebt als freier Autor und Librettist in Saarbrücken. Im Weidle Verlag erschienen seine beiden autobiographischen Romane 'Ein Stück Malheur' (2000) und 'Der Junior' (2005).
- 2005
Der Junior
- 147 Seiten
- 6 Lesestunden
Für den Junior stehen die sechziger Jahre im Zeichen der drei großen P: Pubertät, Pop, Politik. Das Stück Malheur beendet seine Kindheit. Das Wirtschaftswunder hat den Umzug in die Neubauwohnung mit Zentralheizung, Balkon und Bad möglich gemacht. Doch das eigene Zimmer gibt es auch jetzt nicht. Denn vor den Menschen kommen die Anschaffungen: Schrankwand und Gummibaum, Eckbank, Flurgarderobe und Fernseher. Der Junior wird seiner Welt gegenüber provokant und skeptisch. Dabei soll er es doch mal besser haben als die Eltern: »Der Junge geht zur Post, da hat er sein schönes Auskommen.« Ein Stück Malheur war dokumentarisch, traurig und grotesk. Natürlich auch komisch. So geht es mit dem Junior weiter.
