Mitte Oktober 1941 begann die systematische Deportation der Juden aus dem Zentrum des deutschen Machtbereichs. Tausende wurden in Z gen aus Berlin, Wien, Prag, Paris, Br ssel und anderen St dten in das Ghetto Litzmannstadt, nach Minsk, Kaunas oder Riga, und sp ter direkt in die Vernichtungslager gebracht und dort ermordet. Auch aus dem vermeintlichen Vorzeigeghetto Theresienstadt im Protektorat B hmen und M hren, dem eine wichtige Rolle bei der Verschleierung der Vernichtungspolitik zukam, gingen Deportationsz ge nach Auschwitz. Die 330 Dokumente des Bandes schildern die Lage der Juden und den um sich greifenden Schrecken, als die ersten abgeholt wurden und nachdem Lebenszeichen von den deportierten Freunden und Verwandten ausblieben. Zeitungsartikel, Diplomatenberichte und Tageb cher skizzieren die Reaktionen auf den Beginn der Deportationen und die sich in der zweiten Jahresh lfte 1942 verdichtenden Nachrichten vom Massenmord. Geheime Sitzungsprotokolle ebenso wie ffentliche Reden f hrender NS-Politiker zeichnen die zentralen, in Berlin getroffenen Entscheidungen nach, die den Weg zur Ermordung der europ ischen Juden markieren.
Susanne Heim Reihenfolge der Bücher






- 2019
- 2009
Band 2 dokumentiert die Judenverfolgung im Deutschen Reich in den 20 Monaten zwischen Januar 1938 und dem Überfall auf Polen. In engem Zusammenhang mit den Kriegsvorbereitungen verhängte die NS-Führung für die deutschen Juden faktisch den Ausnahmezustand. Beamte, Minister, Parteifunktionäre und Nachbarn steigerten die Diskriminierung der Juden zum Terror, die wirtschaftliche Benachteiligung zur Enteignung, den Auswanderungsdruck zur Massenflucht. Im Pogrom vom 9. und 10. November 1938 wütete der von Goebbels so bezeichnete Volkszorn in Gestalt Zehntausender SA-Männer und Hitlerjungen. Hunderttausende sahen zu. Der Novemberpogrom und die anschließenden politischen Entscheidungen stehen im Zentrum dieses Bandes. Den zweiten Schwerpunkt bildet die Verfolgung, der die 190.000 österreichischen Juden seit dem Anschluss an Deutschland ausgesetzt waren, den dritten diejenigen Maßnahmen, mit denen die Vermögen der Verfolgten teils umstandslos enteignet, teils im Hinblick auf die künftige Enteignung unter staatliche Kontrolle gebracht wurden. Und schließlich dokumentiert dieser Band die gewaltsame Vertreibung der Juden aus Deutschland. Expansionspolitik, Pogrom und "Arisierung" verwandelten die Zwangsemigration in eine chaotische Fluchtbewegung bis der Kriegsbeginn für viele ein Entkommen unmöglich machte
- 2002
Susanne Heim untersucht die Rolle der Agrarforschung und Pflanzenzucht in der nationalsozialistischen Expansionspolitik, wo Politik und Wissenschaft eine Symbiose eingingen. Wissenschaftler erhielten für ihren Beitrag zu den Kriegsanstrengungen zusätzliche Fördergelder, wurden vom Wehrdienst freigestellt und konnten an der Eroberungspolitik teilnehmen. Die Besetzung Osteuropas eröffnete neue Forschungsgebiete und ermöglichte vielen, leitende Funktionen in Forschungsinstituten der besetzten Länder zu übernehmen. Zudem hatten die Wissenschaftler Zugang zu wertvollen Sammlungen und Bibliotheken. Anhand verschiedener Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft analysiert Heim, wie sich Wissenschaftler den Anforderungen des NS-Staats anpassten. Im Fokus stehen Institute, die Agrar- und Ernährungsfragen erforschten, die für das Durchhaltevermögen im Krieg und die zukünftige Gestaltung eroberter Territorien entscheidend waren. Es wird untersucht, wie wissenschaftliche Fragestellungen an die Bedürfnisse der Expansionspolitik angepasst wurden, einschließlich der Zusammenarbeit des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Züchtungsforschung mit dem Konzentrationslager Auschwitz zur Entwicklung einer kautschukhaltigen Pflanze. Zudem werden die Biographien einzelner Wissenschaftler betrachtet, die ihre Qualifikation dem Regime zur Verfügung stellten, obwohl sie nicht immer politisch einverstanden waren. Im Kontext der Ostexpansion boten sich ihnen jedo
- 1996
Berechnung und Beschwörung
- 248 Seiten
- 9 Lesestunden