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Bookbot

Thomas Schestag

    1. Jänner 1956
    Lesen - Sprechen - Schreiben (Kritzeln)
    Philia
    Asphalt
    erlaubt, entlaubt
    Namenlose
    Mantisrelikte. Maurice Blanchot, Jean-Henri Fabre, Paul Celan
    • Thomas Schestag erkundet die Faszination der Gottesanbeterin und diskutiert die Semantik von Bedeutung. Er zitiert Nietzsche und vergleicht die Lesenden mit der Mantis, die sie als Beute fängt. Zudem analysiert er Gedichte aus Paul Celans 'Lichtzwang', die sich mit der Mantis im Kontext von Jean-Henri Fabres Auseinandersetzung befassen.

      Mantisrelikte. Maurice Blanchot, Jean-Henri Fabre, Paul Celan
    • Asphalt

      Walter Benjamin

      Versuch zur Sprach- und Namenstheorie Walter Benjamins, der die Diskussion des Namens Walter Benjamin (von einem in die Signatur Walter Benjamin verkapselten oder kryptierten 'geheimen Namen' her) in Schriften Walter Benjamins einschließt.

      Asphalt
    • In seiner Nikomachischen Ethik diskutiert Aristoteles die vollkommene oder erfüllte Freundschaft – teleía philía – als Gesprächsgemeinschaft. Diese Diskussion zieht Thomas Schestag in ein Zwiegespräch zwischen Stimmen, die im Untergrund der Freundschaftsdiskussion – weder bloß Gespräch unter Freunden noch auch bloß ein Gespräch über Freundschaft – Spuren einer unerhörten, unerörterten Philologie freilegen: Die Freundschaft unter Menschen wird in der (von Aristoteles nur im Vorübergehen angesprochenen) Freundschaft der Dichter zu ihren Gedichten in ein Extrem getrieben, das die Sprache aus der Fassung zur Habe des Menschen schlägt und die am Eingang der Politik aufgebotene exklusive Bestimmung des Menschen zum sprachhabenden Lebewesen ruiniert. Denn die philía im Verhältnis der Dichter zu ihren Gedichten ist nicht nur nicht teleologisch, sie ist nicht einmal logisch ausgerichtet. Ihr Übermaß – das über alles, was als Sprache gilt, Sprache insbesondere als lógos aufgefasst, hinausgeht – hält den Übergang des entstehenden Gedichts zum entstandenen auf. Das Gedicht bietet nichts als diesen Aufenthalt. In ihm gewinnt eine Philologie – als Liebe zum Lesen – Kontur (ohne zustande zu kommen), die sprachlose Züge im Aufriss aller sprachlichen Gebilde freilegt. Ihr ist das Zwiegespräch gewidmet.

      Philia
    • Die drei in diesem Band versammelten Versuche (zu einem Gedicht Paul Celans; zu Charles Baudelaire als Übersetzer Edgar Allan Poes; zu schriftlichen - und gekritzelten - Spuren eines Drogenversuchs von Walter Benjamin) sind unabhängig voneinander entstandene Gelegenheitsarbeiten. Was sie im nachhinein verbindet, sind ihre ersten Sätze: „Wer liest, liest jetzt“; „Wer spricht, spricht unter Druck“ und: „Schreiben geht von der Hand“. Die drei Sätze bilden keinen Dreisatz, eine vierte - unbekannte - Größe zu ermitteln. Das Verhältnis der drei Essays zueinander stiftet keinen verbindlichen, weder erkenntnistheoretisch noch terminologisch ausgerichteten Zusammenhang zwischen Lesen, Sprechen, Schreiben (Kritzeln), sondern skizziert eine bewegliche Gegend (aus Gegenden), das Ineinanderspiel der drei - +n -, im Lesen, Sprechen, Schreiben angerissenen Erfahrungen genauer, unvoreingenommen wahrzunehmen.

      Lesen - Sprechen - Schreiben (Kritzeln)
    • Realabsenz, Schatten

      Flauberts Erziehung: Zur Éducation Sentimentale

      Die Éducation sentimentale ist Flauberts Roman gegen die Sprache als Mittel und Inbegriff der Erziehung, die immer durch Sprache zur Sprache, zur Sprachbeherrschung zu erziehen sucht. Sprache, in ihrer zweischneidigen, zwiespältigen Ausrichtung, als Milieu grammato-logischen Gebarens – im Zeichen der ratio – wie als Milieu rhetorischen Gebarens – im Zeichen der oratio –, übt Verrat an beiden: am Fühlen wie am Denken. Wie aber fühlt, wie bedenkt Flauberts Roman diesen Verrat? Und in welcher Sprache?

      Realabsenz, Schatten
    • Die unbewältigte Sprache

      • 245 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Hannah Arendt hat kein Buch mit dem Titel Elemente und Ursprünge einer Theorie der Dichtung geschrieben, doch ihre bedeutenden Arbeiten zur politischen Theorie und Philosophie beziehen sich stets auf literarische Texte und die poetischen Implikationen. Für Arendt sind das Politische, die Philosophie und die Poesie untrennbar miteinander verwoben, da alle drei Bereiche eine ursprüngliche Sprachlichkeit teilen. Sie definiert das Denken als einen inneren Dialog und hebt das Gespräch als das Wesen politischen Handelns hervor. Die Frage, welche Sprache die Dichtung spricht und wie sie in das politische und philosophische Handeln eingreift, steht im Mittelpunkt ihrer Überlegungen. In ihrer Lessingpreisrede von 1959 thematisiert Arendt die Dichtung als Unterbrechung narrativer Techniken, die versuchen, traumatische Erlebnisse in verständliche Erfahrungen zu transformieren. Eine Dichtung, die nicht bewältigt werden kann, bleibt unverständlich. Arendt untersucht das Verhältnis von Ding und Wort in der Sprache und zeigt, dass die Dichtung die Unbrauchbarkeit von Zeichen verstärkt. Diese Irritation des Zweck-Nutzen-Schemas durch die Dichtung eröffnet neue Perspektiven im politischen und philosophischen Raum und deutet auf das hin, was Arendt als Welt bezeichnet: die Gegenwart als Unterbrechung im Kontinuum geschichtlicher Zusammenhänge.

      Die unbewältigte Sprache
    • Die sieben Beiträge dieses Bandes - zu Benjamin, Heidegger, Stifter, Rilke, Hölderlin und Kleist, unter andern - teilen, bei aller Differenz in Ton und Themenstellung, eines: die Aufmerksamkeit auf Schriften, die die Aufmerksamkeit teilen. Sie entziffern, zwischen Philologie und Philosophie, je und je anders, im sprachlichen Merkmal eine Schicht, die dem Willen zur Merkwelt Abbruch tut: im Willen zur ungeteilten Aufmerksamkeit eine Schicht , die sie zur geteilten präzisiert. Die geteilte aber zur teilbaren: zur «geteilten Aufmerksamkeit».

      "Geteilte Aufmerksamkeit"