Franz Hessel Bücher
Franz Hessel, geboren in Berlin als Sohn einer jüdischen Bankiersfamilie, war Schriftsteller und Übersetzer. Sein literarisches Werk zeichnet sich durch scharfe Beobachtungen des Stadtlebens und seiner Umwandlungen aus. In seinen Texten fing er oft die Atmosphäre des damaligen Berlins, seine Stimmungen und Dynamik ein. Hessels Stil ist eindringlich und zugleich lyrisch, was es den Lesern ermöglicht, tief in seine Beobachtungen der menschlichen Existenz und gesellschaftlichen Veränderungen einzutauchen.






Angelehnt an die eigene Biografie begleitet Franz Hessel seinen Protagonisten Gustav Behrendt von den ersten Eindrücken des Kleinkindes an bis hinein in die Studentenzeit und das Bohemeleben in München. Immer scheint Gustav abseits zu stehen, im Zustand des Beobachtens zu verharren: zuerst in den Freundschaften als Junge, dann im Verhältnis zu den Frauen. „Hessel träumte die Wirklichkeit“, sagte Alfred Polgar. Und der Held Gustav ist ebenso ein Wirklichkeitsträumer wie sein Autor: In einem Reigen aus Begegnungen auf Festen, in Salons und anderswo wundert er sich durch das Leben und gerät von einer Hoffnung auf das Glück in die nächste. Die Dame, die Künstlerin, die Prostituierte – jede Frau zeigt eine neue Zukunft und eine neue Enttäuschung ... Wo unter all den Möglichkeiten ist das echte Glück zu finden?
Pariser Romanze
Papiere eines Verschollenen
Der Erzähler des Buches befindet sich bereits an der Front, als er beginnt, seine letzten Pariser Erlebnisse aufzuschreiben. Melancholisch blickt er zurück auf das Frühjahr 1914, auf die Atmosphäre der Stadt, die Menschen und seltenen Charaktere in seiner Umgebung und ganz besonders auf die Begegnung mit dem deutschen Mädchen Lotte, das ohne Begleitung nach Paris gekommen war und mehr und mehr in das Leben der Boheme eingesogen wurde. Es war der letzte Frühling einer offenen internationalen Gemeinschaft im Frieden. "Pariser Romanze" ist Franz Hessels Roman der Erinnerung an eine durch den Ersten Weltkrieg verlorengegangene Welt in dieser einzigartigen Stadt: Cafés, Nachtclubs, verruchte Bälle, Drogen sowie eine bunt gewürfelte Gesellschaft vom norwegischen Künstler übers englische Partygirl bis zum russischen Großfürsten. Und dies wie immer unnachahmlich einnehmend erzählt mit dem menschenfreundlichen Blick eines Meisters der deutschen Sprache.
Heimliches Berlin
Roman
24 Stunden im Leben der Berliner Bohème der 1920er Jahre, eine Frau und zwei Männer, ein Großstadtroman zwischen Salon, Bar und Landwehrkanal, zwischen Dekadenz und Verarmung. Franz Hessel, dessen Ehe als Vorbild für die berühmteste Menage à trois aller Zeiten - Truffauts Jules et Jim - diente, hat die vielleicht erste Popliteratur überhaupt geschrieben. Ein Szene-Roman als Reigen, in dem alles voller Ironie und Magie ist, voller Melancholie und der einen Sehnsucht: ein bedeutsames, intensives Leben zu führen.
„Langsam durch belebte Straßen zu gehen, ist ein besonderes Vergnügen. Man wird überspült von der Eile der andern, es ist ein Bad in der Brandung.“ So beginnt Franz Hessel sein „Lehrbuch der Kunst, in Berlin spazieren zu gehen“, wie es 1929 auf dem Schutzumschlag der Erstausgabe von Spazieren in Berlin heißt. Als aufmerksamer Beobachter schlendert Hessel durch das lärmende Berlin der 1920er-Jahre, läuft über Plätze, durch Straßen, Fabriken und Parks, besucht den Osten mit seinen Hinterhöfen und Markthallen, den Westen mit seinen Nachtcafés und Amüsiertempeln, macht sich mit Spürsinn in die stilleren Winkel auf undentdeckt auch abseits Gelegenes. Im Flanieren streut er passend zu den Gegenständen seiner Betrachtung Interessantes aus der Geschichte Berlins ein und umgibt so die Berliner Stadtlandschaft mit einem einzigartigen Zauber. Eingeleitet durch sehr persönliche Worte des Sohnes Stéphane Hessel, Résistance-Mitglied und später langjähriger französischer Diplomat, und durch ein editorisches Vorwort des Herausgebers Moritz Reininghaus, folgt der Text von Spazieren in Berlin der Originalausgabe von 1929. Der Germanist Prof. Dr. Bernd Witte, Herausgeber der Hessel-Gesamtausgabe, setzt in seinem Nachwort das Buch in Beziehung zu Hessels Gesamtwerk und benennt den Stellenwert von Spazieren in Berlin als eines der wichtigsten Werke der modernen Metropolenliteratur.
Marlene Dietrich
Ein Porträt
Nachwort von Flügge, Manfred Mit vielen zeitgen. Bildern 44 S.
Ermunterungen zum Genuß
sowieTeigwaren leicht gefärbt und Nachfeier die "kleine Prosa"1926-1933
Der dritte Band der Franz-Hessel-Werkausgabe präsentiert eine einzigartige Auswahl seiner Werke, darunter der Zyklus "Spazieren in Berlin" und die Sammlung "Frauen und Städte". Letztere spiegelt eine von Hessel selbst geplante Zusammenstellung wider, die nach seiner Emigration nicht realisiert wurde. Viele Texte sind erstmals veröffentlicht und basieren auf umfangreichen Archivarbeiten. Hessels unverwechselbarer Stil offenbart einen zauberhaften Blick auf das Alltägliche in Städten und Menschen. Die überarbeitete Neuauflage enthält zudem eine erweiterte Bibliographie mit neuen Textfunden.