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Bookbot

Helmut Lethen

    14. Jänner 1939
    Die Staatsräte
    Verhaltenslehren der Kälte
    Unheimliche Nachbarschaften
    Suche nach dem Handorakel
    Bertolt Brechts Hauspostille
    Der Sound der Väter
    • 2025

      Stoische Gangarten

      Versuche der Lebensführung

      • 208 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Was ist vom wirkmächtigen, bis in die Antike zurückreichenden Ideal einer stoischen Lebensführung heute noch geblieben? Ist in Zeiten zunehmender Extreme und Katastrophen ein ausgewogenes, auf Vermittlung bedachtes Leben überhaupt möglich, oder bleibt uns nur, den Verlust der Gelassenheit zu verzeichnen, den Absturz in die Unversöhnlichkeit, in gleichgültige, lähmende Vereinzelung? In einer faszinierenden Tour de Force beschreibt Helmut Lethen die Suche nach Möglichkeiten der Gelassenheit, von der Kältewelt des Barocks bis zu den Kriegen der Gegenwart, zeigt dabei aber auch, wie stoische Prinzipien Schiffbruch erlitten haben und die Parole «Du musst dein Leben führen!» heute kaum mehr eine Chance hat. Die Forderung nach «Wehrtüchtigkeit» trifft auf Körper, die dazu nicht taugen. Die Spannung von Empathie und sachlicher Distanzierung überfordert die Menschen schon vor dem Fernseher. Wie ist eine Lebenspraxis des Ausgleichs heute möglich? Immer wieder kehrt Helmut Lethen dabei zu eigenen Erfahrungen und Beobachtungen unserer Gegenwart zurück – was diesen eindringlichen, gedankenfunkelnden Essay nicht zuletzt zu einem sehr persönlichen Lebensbuch macht.

      Stoische Gangarten
    • 2022

      Verhaltenslehren der Kälte

      Lebensversuche zwischen den Kriegen

      Über Helmut Lethens Studie aus dem Jahr 1994 schrieb Lorenz Jäger in der FAZ, es handle sich um eines der literaturwissenschaftlichen Bücher, die »in ihrer Disziplin Epoche gemacht haben«. Am Beispiel von Autoren wie Bertolt Brecht, Ernst Jünger oder Helmuth Plessner zeigt Lethen darin, wie in der Weimarer Republik – nachdem Traditionen und Moral ihre orientierende Funktion eingebüßt hatten – Verhaltenslehren propagiert wurden, die auf einen Habitus der Härte und Kälte setzten. In einem ausführlichen Nachwort zu dieser Neuausgabe erkundet Lethen die Resonanzen, auf die seine Verhaltenslehren in den knapp dreißig Jahre seit ihrem Erscheinen gestoßen sind, und untersucht, ob sein Schlüsselsatz »Die Kälte rührt vom Eindringen der Physik in die moralische Idee« (Ossip Mandelstam) noch von analytischem Wert ist.

      Verhaltenslehren der Kälte
    • 2022

      Der Sommer des Großinquisitors

      Über die Faszination des Bösen

      Helmut Lethen stößt auf eine Gestalt, die ihn in den Bann zieht: den Großinquisitor, der in der gleichnamigen Legende Dostojewskis den auf die Erde zurückgekehrten Jesus wie die Häretiker auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen will. Diese Verkörperung des Bösen wird zum Ausgangspunkt und Begleiter, wenn Lethen den Bogen schlägt von den Schwarzen Messen des Fin de Siècle über den Kult des Bösen in den historischen Avantgarden und die französischen «Salonnihilisten» bis in unsere Gegenwart. Denn siehe da: Der Großinquisitor geistert durch die Schriften der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, als Denkfigur der Realpolitik bei Max Weber, als regelrechtes Idol bei Carl Schmitt und bei Helmuth Plessner. Noch in Arthur Koestlers Renegaten-Roman «Sonnenfinsternis» tritt eine Art Inquisition auf und mit ihr das Grauen der Verfolgung politischer Gegner in der Sowjetunion. Wo immer der Großinquisitor auftaucht, wird in Lethens bestechenden Lektüren nicht nur das kalte, moralbefreite Denken erfahrbar, sondern auch die dahinterstehenden historischen Verwerfungen und Brüche. Ein meisterhafter Essay über Macht und Moral – und ein aufregender Ritt durch die Literatur, Philosophie und Geschichte des 20. Jahrhunderts.

      Der Sommer des Großinquisitors
    • 2020

      Helmut Lethen schildert in seiner Autobiografie seine prägenden Erfahrungen während mehr als sieben Jahrzehnten deutscher Geschichte. Er reflektiert über den Holocaust, den Umzug nach Amsterdam, Proteste in Berlin und seine Auseinandersetzungen mit Politik und Denken. Ein einzigartiger Entwicklungsroman der Bundesrepublik.

      Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug. Erinnerungen
    • 2018

      Die Staatsräte

      Elite im Dritten Reich: Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch, Schmitt

      1,0(1)Abgeben

      Der Rang dieser vier Männer ist bis heute unbestritten – und doch waren sie Teil der kulturellen Elite im Dritten Reich, ausgezeichnet mit dem Ehrentitel des «Preußischen Staatsrats»: Carl Schmitt, der brillante Jurist und Staatsrechtler, der den Nazis half, die Verfassung systematisch auszuhöhlen; der große Dirigent und Komponist Wilhelm Furtwängler, der sich auf die Immunität einer «reinen» Musik berief; Gustaf Gründgens, der schillernde Künstler, der ohne die Protektion Hermann Görings verloren gewesen wäre; schließlich der berühmte Chirurg Ferdinand Sauerbruch, der als unantastbar galt, während sich in seinem Haus auch die Attentäter des 20. Juli trafen. Wie konnte es dazu kommen, dass sich diese Männer, herausragende Vertreter des gebildeten Bürgertums in Deutschland, mit dem Nationalsozialismus einließen? Helmut Lethen zeichnet ein faszinierendes Porträt der «Staatsräte». Er erzählt von Verführbarkeit und Unterdrückung, Opportunismus und Auflehnung, und mehr noch: Er versammelt Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch und Schmitt zu imaginären Gesprächen. Aus den Geschichten und Gedanken der vier präpariert Lethen die Physiognomie einer Diktatur – und zeigt das komplizierte Verhältnis der geistigen Elite zur Macht.

      Die Staatsräte
    • 2016

      Fotografia bliskiej osoby moze nas poruszyc ,,jak swiatlo gwiazdy" (Roland Barthes); zdjecia uciekajacych dzieci bolesnie uprzytamniaja okropienstwa wojny. Jak to sie dzieje, ze zdjecia maja na nas tak wielki wplyw? Ile rzeczywistosci kryje sie w czy tez za obrazem?Helmut Lethen zadaje te pytania, wedrujac przez dwudziestowieczna historie sztuki i medió na przykladzie slynnych fotografii Roberta Capy z ladowania w Normandii pokazuje, jak zdjecia zmieniaja sie w znaki czasu; zafascynowany sledzi performanse Mariny Abramovic, w których sztuka stapia sie z rzeczywistoscia; zglebia ironiczna gre ze znakiem konceptualisty Bruce'a Naumana, która sprawia, ze wszelka kryjaca sie za nia rzeczywistosc znika; w idyllicznych obrazach odkrywa owo totalne opuszczenie, które przerazalo go juz w dziecinstwie. Lethen tlumaczy, czym sa i czym moga byc zdjecia, nie zdradzajac ukrytej za nimi rzeczywistosci. Wielka pochwala i szkola widzenia w nieprzejrzystym czasie.

      Cień fotografa
    • 2016

      Unter der Perspektive der Beobachtung öffnen die Beiträge das Feld der jeweils eigenen Disziplin für andere. Kennzeichnend für die hier zusammengestellten fachspezifischen Beiträge ist, dass sie mittels Reflexion von Beobachtung ausgebildete disziplinäre Denkstile und -zwänge in Bewegung versetzen. Mit Beiträgen von Birgit R. Erdle, Nathalie Binczek, Elisabeth Grabenweger, Marcus Hahn, Lukas Mairhofer, Werner Michler, Franz M. Eybl, Thomas Weitin, Cornelia Zumbusch und einem einleitenden Essay von Marcel Beyer: »Ich beobachte mit dem Stift«.

      Beobachtung aufzeichnen
    • 2015

      Auf die Wirklichkeit zeigen

      Zum Problem der Evidenz in den Kulturwissenschaften

      Der Reader versammelt programmatische Ansätze der kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Problem der Evidenz aus dem Blickpunkt der Sprach-, Geschichts-, Kunst- und Literaturwissenschaft, Medientheorie, Anthropologie und Soziologie. Mit Beiträgen u.a. von Rüdiger Campe, Iris Daermann, Egon Flaig, Peter Geimer, Vinzenz Hediger, Caspar Hirschi, Ludwig Jäger, Albrecht Koschorke, Helmut Lethen, Jakob Moser, Inka Mülder-Bach, Jan-Dirk Müller, Karl Schlögel, Florian Sprenger, Jakob Tanner, Marcus Twellmann, Juliane Vogel und Claus Zittel.

      Auf die Wirklichkeit zeigen
    • 2014

      Der Schatten des Fotografen

      Bilder und ihre Wirklichkeit

      • 264 Seiten
      • 10 Lesestunden
      3,6(9)Abgeben

      Das Foto eines vertrauten Menschen kann uns berühren « wie das Licht eines Sterns » (Roland Barthes); die Bilder flüchtender Kinder führen die Schrecken des Krieges geradezu schmerzhaft vor Augen. Wie kommt es, dass Fotos eine so ungeheure Wirkung auf uns haben? Wie viel Wirklichkeit steckt in oder hinter den Bildern? Helmut Lethen geht diesen Fragen auf einem Streifzug durch die Kunst- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts nach: Er zeigt uns am Beispiel der berühm-ten Fotografien Robert Capas von der Landung in der Normandie, wie aus Bildern Geschichtszeichen werden; er folgt gebannt den Performances von Marina Abramovic, in denen Kunst und Wirklichkeit verschmelzen; er vertieft sich in das ironische Zeichenspiel des Konzeptkünstlers Bruce Nauman, das jede Realität dahinter verschwinden lässt; er entdeckt in idyllisch anmutenden Bildern jene totale Verlassenheit, die ihn bereits als Kind erschreckte. Lethen erläutert, was Bilder sind und was sie vermögen, ohne dabei die Wirklichkeit hinter ihnen preiszugeben. Ein eindringliches Plädoyer und eine Schule des Sehens in einer unübersichtlichen Zeit.

      Der Schatten des Fotografen
    • 2013

      Erweiterung des Atemvolumens

      Über die notwendige Reibung von Kunst und Wisenschaft

      Helmut Lethen hielt am 2. Dezember 2010 im Rahmen der Ringvorlesung „Die Künste und die Wissenschaften“ an der Kunsthochschule für Medien Köln einen Vortrag über das Schicksal des Wissens in den Künsten. Er plädiert in seinem Vortrag „Erweiterung des Atemvolumens“ dafür, die vielfältigen Beziehungen, die Kunst und Wissenschaft unterhalten, auszuleuchten statt sie über einen Kamm zu scheren. Er skizziert unterschiedliche Anziehungs-, Abstoßungs- und Reibungsbewegungen, mit dem Ziel sowohl den Künsten als auch den Wissenschaften maximale Entfaltung zu erlauben. Gleichermaßen gelassen wie engagiert navigiert er dabei um Vereinnahmungen und Simplifizierungen herum. „Ohne Trennung der Künste von den Wissenschaften und den Standards ihrer Institution kann es nicht zu einer Reibung kommen. Kunst und Wissenschaft sind keine separaten Domänen, sondern vielmehr zwei Dimensionen in einem gemeinsamen kulturellen Raum. Es gilt das Spannungsfeld zwischen diesen Dimensionen nach Leibeskräften aufrechtzuerhalten. In jeder Berührung der beiden Sphären nämlich kommt man zur Gewissheit ihrer großen Differenz.“

      Erweiterung des Atemvolumens