Instabile Konstruktionen
Interdisziplinäre Forschungen zu »Identität und Erbe«






Interdisziplinäre Forschungen zu »Identität und Erbe«
Phänomene der Wiederverwendung in der Architektur
Spolien sind gezielt und daher in der Regel sichtbar wiederverwendete Bauteile. Im weiten Feld der Wiederverwendung in der Architektur besetzen sie jenen Sektor, der mit besonderen Gestaltungs- und Bedeutungsabsichten verbunden ist. Durch ihre meist sichtbare Differenz zum übrigen Bau regen sie dazu an, diesen mit weiteren Bedeutungen anzureichern. Mit der Rückkehr von Ornament und Geschichte in die zeitgenössische Architektur hat auch die Spolienverwendung wieder zugenommen. Sind Spolien bisher entweder für die spätantike und mittelalterliche Architektur oder - sehr viel seltener - für die der Moderne untersucht worden, werden hier erstmals Phänomene der Spolienverwendung über die Epochen hinweg miteinander in Beziehung gesetzt. Neben kulturwissenschaftlichen Aspekten wird in diesem Band die Rolle von Spolien im Entwurfsprozess beleuchtet.
Deutschland und ein Vergleich mit Österreich, den Niederlanden und Polen
Die Masterarbeit analysiert die DAC 6-Richtlinie und beleuchtet zunächst deren Inhalte. Anschließend wird die deutsche Umsetzung im Detail betrachtet, gefolgt von einer Untersuchung der Implementierung in Polen, den Niederlanden und Österreich. Im abschließenden Teil erfolgt ein Vergleich der nationalen Umsetzungen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Die Arbeit bietet somit einen umfassenden Überblick über die Richtlinie und deren Anwendung in verschiedenen Ländern.
Paul Schultze-Naumburg (1869–1949) war ein bedeutender Vertreter der deutschen Kulturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts. Als Maler, Publizist, Unternehmer, Architekt und Kulturpolitiker erlangte er große Popularität. Nach dem Ersten Weltkrieg radikalisierte er sich jedoch zum völkischen Rassisten und trat der NSDAP bei. Adolf Hitler und andere Parteigrößen besuchten ihn auf seinem Anwesen. Von 1930 bis 1940 leitete er als Direktor die „Staatlichen Hochschulen für Baukunst, bildende Künste und Handwerk“ in Weimar, wo er die ehemalige Bauhaus-Stätte in eine antimoderne Richtung lenkte, die sich auf heimatschutzorientierte Handwerklichkeit konzentrierte. In 16 Beiträgen werden Schultze-Naumburgs Persönlichkeit, Werk und Einfluss sowie das didaktische und ideologische Profil der Weimarer Hochschule unter seiner Leitung untersucht. Zudem werden die Wirkung und das Nachleben dieser komplexen und umstrittenen Persönlichkeit beleuchtet, die bis heute wenig erforscht ist. Die Ergebnisse stammen von einem wissenschaftlichen Symposium, das vom Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und der Planung organisiert wurde und am 3. und 4. Dezember 2015 an der Bauhaus-Universität Weimar stattfand.
Als sich gegen Ende der 1970er-Jahre Planer und Architekten in der DDR den Stadtzentren zuwandten, waren im Rahmen der 'komplexen Rekonstruktion' neben der Sanierung und Modernisierung des Bestandes auch Neubauten zu planen. Dafür stand jedoch nur die für den Siedlungsbau entwickelte Plattenbauweise zur Verfügung, die nun an den innerstädtischen Kontext angepasst werden musste. Mit diesen modifizierten 'Altstadtplatten' beschäftigt sich der vorliegende Band. Im ersten Teil wird die Entwicklung eines Funktionsmusterbaus für die Stadterneuerung in der Nördlichen Altstadt in Erfurt betrachtet. Der zweite Teil widmet ich einem innerstädtischen Baugebiet in Halle an der Saale. An diesem Beispiel lässt sich auch die Frage nach einer Postmoderne in der DDR diskutieren. Neben der baugeschichtlichen Aufarbeitung verweisen die Arbeiten darüber hinaus auf den heutigen Umgang mit den Ensembles dieser Zeit und betrachten mögliche Denkmalwerte der Gebäude.
Betr. Bestattungsplätze von Basler Bischöfen, Kanonikern, Angehörigen von adeligen und bürgerlichen Familien.
Die moderne Denkmalpflege versteht sich seit den von Protagonisten wie Georg Dehio, Alois Riegl, Paul Clemen und anderen um 1900 geprägten Debatten als wertbasierte angewandte historische Wissenschaft. Die Suche nach objektivierbaren Kriterien fu. r die Wertung und Bewertung der u. berlieferten Bausubstanz und die Reflexion ihrer praktischen Wirksamkeit am Denkmal prägen seither die Denkmaltheorie. Die Beiträge des Bandes zeichnen die Wertelehre in historischer Perspektive nach und geben einen Überblick über aktuelle Fragen und Probleme. Daneben werden Aspekte städtebaulicher Denkmalpflege vorgestellt sowie neuere bildwissenschaftliche und erinnerungskulturelle Fragestellungen in ihren Bezu. gen zur Denkmalpflege diskutiert. Überblickstexte zur Begriffsgeschichte und Theorieentwicklung ausgewählter Denkmalwerte ergänzen die Publikation. Sie entstand im Rahmen des vom BMBF geförderten Forschungsverbunds „Denkmal – Werte – Dialog. Historisch-kritische Analyse und systematisch-praktische Konzeption denkmalpflegerischer Leitwerte“.
Georg Mörsch zählt zu den Denkmalpflegern und Kunsthistorikern, die das Nachdenken über die theoretischen und praktischen Grundlagen der modernen Denkmalpflege in den letzten vier Jahrzehnten maßgeblich gefördert und auch gefordert haben. Dabei hat er seine eigene Position stets in der Nachfolge von Georg Dehio, später zunehmend auch von Alois Riegl gesehen und sich intensiv um ein Neulesen von deren inzwischen 'kanonisch' gewordenen Texte bemüht, um die Vergegenwärtigung bzw. Transkription für eine Gesellschaft, die nicht nur drei Generationen von den so genannten Gründervätern trennen, sondern auch zwei verheerende Weltkriege. 19 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz nehmen den 70. Geburtstag von Georg Mörsch zum Anlass für eine kritische Bestandsaufnahme des gegenwärtigen denkmaltheoretischen Diskurses und die Skizzierung von Optionen einer transnationalen, interdisziplinär verorteten modernen Denkmalpflege.
Nach fünf Jahren „Masterstudiengang Denkmalpflege und Stadtentwicklung“ an der TU Dresden stellt Band 9 der Schriftenreihe „Stadtentwicklung und Denkmalpflege“ zwanzig Masterarbeiten aus seinem breiten, interdisziplinär angelegten Themenspektrum vor. Das Denkmal als Bestandteil der Stadt, die Stadt geprägt von einer in Denkmalen materialisierten Vergangenheit – dieses Grundverständnis bestimmt die Zusammenarbeit von Historikern, Architekten, Stadtplanern und weiteren in den Studiengang eingebundenen Disziplinen. Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung unserer Städte und ihres Denkmalbestandes. Hierbei stehen das Erforschen der historischen Situation und die Dokumentation des gegenwärtigen Bestandes am Anfang. In einem zweiten Schritt gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse einer Öffentlichkeit zu vermitteln und so die Identifikation mit Stadt und Denkmal zu fördern. Schließlich soll durch bewusstes Gestalten historischer Städte und Gebäude Geschichte erfahrbar gemacht und durch abgestimmte neue Nutzungen in gegenwärtiges Leben eingebunden werden. Fragestellungen vom Raumklima bis zur Jugendarbeit, von der antiken Stadtmauer bis zur Architektur der Nachkriegsmoderne wird in diesem Kontext nachgegangen.
Die Galluspforte am Nordquerhaus des Basler Münsters ist das erste Figurenportal im deutschsprachigen Raum und ein herausragendes Werk der romanischen Kunst in der Schweiz und am Oberrhein. In dieser wissenschaftlichen Monographie wird das Portal erstmals seit Jahrzehnten umfassend diskutiert, wodurch es für ein breiteres Publikum und die internationale Forschung neu erschlossen wird. Acht Fachleute aus Deutschland und der Schweiz präsentieren neue Ergebnisse zur Überlieferung, Farbigkeit und zum architektonischen Kontext des Portals sowie zur Antikenrezeption, Theologie und Bildtradition der Stifter-, Johannes- und Barmherzigkeitsdarstellungen. Kontrovers diskutierte Probleme, wie die Konsistenz des Programms und die Frage nach der ursprünglichen Standortkonzeption, werden geklärt. Zudem ergeben sich neue Argumente zur Datierungsfrage und zur Vorbildfunktion der römischen Porte Noire in Besançon. Auch das Verhältnis des Basler Portals zu angeblichen Nachfolgern im Oberrheingebiet wird kritisch neu bewertet. Der zweite Teil, als Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum Kleines Klingental in Basel konzipiert, fasst die Ergebnisse zusammen und bietet einen schnellen Überblick sowie einen leichten Einstieg in die Forschungsdiskussion. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis und ein Register runden den reich bebilderten Band ab, der aus einem gemeinsamen Projekt mehrerer Institutionen hervorgeht.