Fallstudien zu Erfolgsbeitrag, Evolution und Methoden von Promotorennetzwerken bei radikalen Innovationen
244 Seiten
9 Lesestunden
Die Innovationspraxis belegt ebenso wie die empirische Forschung, dass Kooperation und effektives Networking zentrale Erfolgsfaktoren und enabler in fast allen Innovationsprozessen sind. Dies gilt insbesondere für grundlegende Neuerungen und komplexe Technologien. Die vorliegende Studie zeigt anhand von fünf Fallstudien junger Technologien, warum neben formalen Kooperations- und Projektstrukturen insbesondere informelle Netzwerkprozesse und das Teamworking von Schlüsselpersonen über Organisationsgrenzen hinweg ein zentraler Erfolgsfaktor von radikalen Innovationsvorhaben sind. Die Fallstudien arbeiten heraus, auf welche Weise Innovation Communities zum Erfolg radikaler Innovationsvorhaben beitragen, was die Leistungsfähigkeit dieser Teams von Schlüsselpersonen bestimmt und mit Hilfe welcher Maßnahmen und Methoden sie effektiv zum Gelingen von Innovationsverbünden beitragen können.
Nachhaltigkeitsinnovationen in interaktiven Perspektiven eines vernetzenden Unternehmertums
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Schlüsselakteure des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels, nämlich Unternehmer und unternehmerisch agierende Gruppen, zu Nachhaltigkeitsinnovationen beitragen können und unter welchen Voraussetzungen sie dies tun. „Nachhaltigkeitsinnovationen“ werden dabei verstanden als die Durchsetzung solcher diskontinuierlicher technischer oder sozialer Neuerungen, die zum Erhalt oder zur Entwicklung lebenswichtiger kritischer Naturgüter (wie z. B. den Klimaschutz oder die Artenvielfalt) sowie zu dauerhaft übertragbaren Wirtschafts- und Konsumstilen beitragen. Die Habilitationsschrift baut auf dem noch jungen Forschungszweig der interaktiven Innovationsforschung auf, sichtet relevante Prozessmodelle und Akteurskonzepte und nimmt eine interaktionsökonomische Fundierung von Innovationsprozessen vor. Auf dieser Basis entwickelt der Autor die Grundzüge einer Theorie des Creative Response, die die Aktivierung kreativer unternehmerischer Problemlösungskapazitäten durch produktive Akteursinteraktionen und -kooperationen sowie deren Einbettung in geeignete strukturelle und mentale Kontexte erklärt. Ein zentraler Bestandteil des Theorieansatzes ist das Konzept des Interpreneurship. Dieses beschreibt die unternehmerische Rolle im Innovationsprozess als die Erzeugung neuer mentaler, organisationaler, institutioneller und intertemporaler Verbindungen und als die Gestaltung und Nutzung von Akteursinteraktionen als Basis für die Entdeckung und Durchsetzung neuer Problemlösungen. Interpreneurship lässt sich damit sowohl als vernetzendes Unternehmertum als auch als Unternehmertum in Netzwerken charakterisieren. Fichter skizziert sechs zentrale Interpreneurship-Funktionen entlang des Innovationsprozesses und präzisiert diese mit Blick auf die Generierung und Durchsetzung von Nachhaltigkeitsinnovationen. Die herausgearbeiteten Interpreneurship-Funktionen stellen endogene Kräfte der Entstehung und Durchsetzung von Nachhaltigkeitsinnovationen dar. Der Autor erklärt die Entstehung und Durchsetzung von Nachhaltigkeitsinnovationen damit als Wechselspiel von unternehmungsinternen und unternehmungsexternen Kräfte und schließt mit diesem interaktionsökonomischen Modell eine wichtige Lücke in der Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung.
Warum einige Nachhaltigkeitsinnovationen am Markt erfolgreich sind und andere nicht
372 Seiten
14 Lesestunden
Trotz einer bereits seit zwei Jahrzehnten andauernden Debatte um das Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung, sind dessen Prinzipien noch weit von einer breiten Umsetzung in Wirtschaft und Gesellschaft entfernt. Dies gilt auch für eines der zentralen Nachhaltigkeitsprojekte Deutschlands: die Energiewende. Dabei mangelt es keineswegs an innovativen Technologien und Lösungen. Deren Verbreitung (Diffusion) trifft allerdings auf eine Vielfalt von Hindernissen, die sich von Fall zu Fall grundsätzlich unterscheiden. Das Buch stellt die Ergebnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhabens „Diffusionspfade für Nachhaltigkeitsinnovationen“ vor, in dem die Markteinführung und Verbreitung von 100 umweltentlastenden Produkt- und Serviceinnovationen untersucht wurde. Es handelt sich dabei um die weltweit erste Studie, die die Diffusionsprozesse von einer derart großen Zahl „grüner“ Innovationen systematisch analysiert und zentrale Einflussfaktoren ihres Markterfolges empirisch gestützt herausgearbeitet hat. Die im Buch vorgestellten 100 Nachhaltigkeitsinnovationen können auf Basis einer Faktoren- und Clusteranalyse in fünf Cluster ähnlicher Verbreitungsmuster gruppiert werden, von denen besonders zwei Diffusionstypen zusätzlicher Handlungsimpulse bedürfen. Zum einen sind dies Grundlageninnovationen mit hohem Verhaltensänderungsbedarf. Beispiele hierfür sind ressourceneffiziente Formen serverbasierter Arbeitsplatzcomputer wie „Thin Clients“ oder Elektrofahrzeuge. Zum anderen handelt es sich um komplexe Produkte oder Systemlösungen mit oft nur langfristigem Nutzen. Ein Beispiel hierfür sind Wärmenetze und Langzeitwärmespeicher. Auf Basis fundierter theoretischer Grundlagen und einzigartiger empirischer Ergebnisse leitet das Buch konkrete Ansatzpunkte und Handlungsempfehlungen für innovative Unternehmen, die Gründungs- und Innovationsförderung sowie die Innovations- und Umweltpolitik ab.
Der internationale Globalisierungsprozess hat in den letzten Jahren erheblich an Intensität gewonnen und zeigt keine Anzeichen einer Abnahme. Mit der Erleichterung und Kostensenkung beim Transport von Menschen, Gütern und Informationen wächst das Zusammenwachsen der Räume. Dies betrifft auch den Umweltschutz, der mittlerweile eine unerlässliche Dimension darstellt. Das Leitbild der Nachhaltigkeit, das aus dem Rio-Prozess 1992 hervorgegangen ist, fordert die gleichrangige Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Belange im globalen Kontext. Deutschland ist stark auf offene Märkte angewiesen, während die Umweltstandards hierzulande besonders hoch sind. Daher ist die deutsche Politik gefordert, den internationalen Umweltschutz zu fördern und gleichzeitig den freien Handel zu gewährleisten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Hohe internationale Umweltstandards bieten deutschen Produzenten von Umweltschutz-Technologien auf dem wachsenden Weltmarkt neue Geschäftsmöglichkeiten. Die Politik kann unterstützend wirken, sei es durch außenwirtschaftliche Förderinstrumente oder als Türöffner. Dennoch muss die Hauptarbeit von der Wirtschaft selbst geleistet werden.
Immer mehr Unternehmen reagieren auf die wachsende Forderung nach Transparenz bezüglich ihrer Umweltbelastungen und den Maßnahmen zu deren Vermeidung. Fichter untersucht das Phänomen der freiwilligen Umweltberichterstattung und fragt, inwieweit es wettbewerbstheoretisch erklärbar ist. Zunächst beschreibt er die Umweltberichterstattung anhand empirischer Daten, einschließlich einer Befragung von 500 deutschen Unternehmen und zwei Fallanalysen. Anschließend wird diese Berichterstattung als Prüfstein für bestehende Wettbewerbstheorien herangezogen. Das Buch zeigt, dass traditionelle markt- und ressourcenbasierte Theorien nicht ausreichen, um die freiwillige Umweltberichterstattung zu erklären, da sie gesellschaftspolitische Veränderungen nicht ausreichend berücksichtigen. Fichter entwickelt die Theorie externer Interaktionssysteme, die eine systematische Analyse der Wechselbeziehungen zwischen Markt, gesellschaftlichem Umfeld und Unternehmensentwicklung ermöglicht. Er skizziert die Grundlagen einer integrierten Wettbewerbstheorie und argumentiert, dass aktive Umweltberichterstattung als wesentlicher Bestandteil ökologischer Wettbewerbsstrategien betrachtet werden kann. Unternehmen müssen zunehmend gesellschaftsbezogene Strategien verfolgen, um in Zukunftsmärkten wettbewerbsfähig zu bleiben.
Fragen des betrieblichen Umweltschutzes haben in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen. In Abhängigkeit der jeweiligen nationalen Managementkultur und der umweltpolitischen Rahmenbedingungen werden seither in verschiedenen Ländern zukunftsweisende Instrumente und Ansätze des Umweltmanagements entwickelt und praktiziert. Die Autoren gehen hier jedoch über die in thematisch ähnlich gelagerten Büchern übliche Beschreibung des Ist-Zustandes hinaus und stellen von Vergangenheit und Gegenwart ausgehend, innovative Strategien bzw. Konzepte für ein nachhaltiges Wirtschaften vor. Dabei kommen Beispiele aus verschiedenen Ländern zur Sprache (USA, Japan, Großbritannien, Niederlande, Deutschland, Finnland, Norwegen, Schweiz und Brasilien).
Seit Mitte der 70er Jahre läßt sich in der Unternehmenspraxis eine zunehmende Auseinandersetzung mit Fragen der betrieblichen Umweltkostenrechnung beobachten. Die Berechnungen beschränkten sich bis in die 80er Jahre hinein auf die Ermittlung der Kosten von nachsorgenden Umweltschutzmaßnahmen und wurden meist als Sonderrechnungen durchgeführt. Die laufende Kostenrechnung blieb dabei von Umweltfragen unberührt. Seit einigen Jahren werden jedoch umfassendere Konzepte einer Umweltkostenrechnung entwickelt, die deren Integration in das Managementsystem und die Kostenrechnung der Unternehmen zum Ziel haben. Hier werden, ausgehend vom Stand der Diskussion, mögliche Konsequenzen für die Weiterentwicklung bzw. die zukünftigen Anforderungen an eine Umweltkostenrechnung vorgestellt.