Otto Gerhard Oexle Bücher





Die Genese und Bedeutung der Einsicht, dass Wissenschaften nicht durch vermeintliche Sachzusammenhänge geprägt werden, stehen im Fokus dieses Bandes. Max Weber formulierte 1904 für die Kulturwissenschaften, dass nicht die 'sachlichen' Zusammenhänge, sondern die gedanklichen Zusammenhänge der Probleme die Grundlage der Wissenschaften bilden. Auf dieser wissenschaftshistorischen und epistemologischen Basis werden die Entstehungsbedingungen von 'Problemgeschichte' im Rahmen kulturkritischer Ansprüche untersucht. Zudem wird die philosophiehistorische Herkunft des Begriffs 'Problemgeschichte' sowie seine Entwicklung im Neukantianismus erörtert. Ein zentraler Aspekt ist die 'Perspektivität', die als Problemklassiker in der Wissenssoziologie betrachtet wird. Die quantenphysikalischen und logischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts sowie gegenwärtige konstruktivistische Theorieansätze haben den Begriff des Problems und Paradoxons aufgewertet. Diese Entwicklungen spiegeln sich in den kulturwissenschaftlichen Debatten wider, deren historische Aufarbeitung die Einordnung vergangener und gegenwärtiger 'Paradigmakämpfe' verspricht. Der Inhalt umfasst Beiträge zu Max Weber, kulturkritischer Entdifferenzierung, der Erbschaft des Neukantianismus und wissenssoziologischen Fragestellungen.
Erst im 20. Jahrhundert endete die mindestens tausendjährige Herrschaft des Adels. Zu den Pfeilern seiner Macht gehörten die Herrschaft über Land und Leute, die Teilhabe an der königlichen Macht und die Verfügung über die Positionen der Kirche. Der typische Adelige war bewaffnet, sprach Recht, übte hohe Ämter aus; es gab eine spezifisch adelige Lebensweise und Kultur. In diesem Band geht es um die Entstehung und Funktion, um das Verhalten und die Legitimation des Adels im Reich (einschließlich Norditalien und Schweiz) und in Frankreich vom Frühmittelalter bis in die Frühe Neuzeit. Indem der Adel auch anhand von Dichtung, Repräsentationsformen und Bildern untersucht wird, werden jene Individuen und Gruppen sichtbar, die in verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Konstellationen Adelsqualität für sich in Anspruch nahmen. Die fünfzehn Beiträge, die aus einer vom Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen und vom Deutschen Historischen Institut in Paris veranstalteten Tagung hervorgegangen sind, behandeln keine isolierten rechts- oder verfassungsgeschichtlichen Einzelheiten: Ihr Ziel ist vielmehr die Beschreibung und Interpretation der adeligen Seins- und Sichtweise, der adeligen »Welt«.
Encyklopedie středověku
- 935 Seiten
- 33 Lesestunden
Tento výkladový slovník je rozsahem i pojetím ojedinělým pokusem představit epochu středověku v celé její šíři a plasticitě. Každé z více než osmi desítek hesel je samostatným esejem.
Dieser Band dokumentiert zwei deutsch-russische Kolloquien, die 2002 und 2003 in Göttingen und Moskau stattfanden. Ihr Thema war das ›Imaginarium‹ der Macht: die gedachten und realen Bilder, die Repräsentationen der Macht in einer Mittelalter, Frühe Neuzeit und Moderne und mehrere Kulturen (Byzanz, Okzident, Russland) umfassenden Perspektive. Beteiligt sind Historiker, Byzantinisten und Kunsthistoriker aus beiden Ländern. Acht Beiträge befassen sich mit der Geschichte Russlands in allen ihren wichtigen Epochen, von der Kiewer Rus’ über die Moskauer Zaren, das St. Petersburger Kaiserreich bis zur Sowjetzeit. Von besonderem Interesse ist der Blick der russischen Historiker auf die okzidentale Geschichte, und ebenso der Blick der deutschen Teilnehmer auf die Geschichte Russlands.