Victor Pelevin Bücher
Victor Pelevin ist ein zeitgenössischer russischer Prosaautor. Seine Werke sind bekannt für ihre postmoderne Mischung aus Satire, Science-Fiction und philosophischer Betrachtung. Pelevin erforscht Themen wie Identität, Realität und den Einfluss der Massenmedien im postsowjetischen Russland. Sein einzigartiger Stil verbindet oft zeitgenössische Beobachtungen mit Bezügen zur russischen Kultur und zum Buddhismus.







Petja, Petersburger Avantgardist und Bohemien, gerät 1919 ins Visier der Geheimpolizei und flieht nach Moskau, wo ihn eine Achterbahnfahrt an Abenteuern erwartet. Nicht nur, dass er im Handgemenge einen Schulfreund erwürgt und in einem schrägen Literaturcafé landet – unversehens hat ihn der legendäre Divisionskommandeur Tschapajew, eine Ikone sowjetischer Geschichte, zu seinem Politkommissar ernannt. Wie aber ist es möglich, dass sich Petja plötzlich im Moskau unserer Tage inmitten lauter Neuer Russen und dazu noch in der Nervenklinik von Professor Kanaschnikow wiederfindet?
Stepan Michailow ist ein Glückskind und mehrfacher Bankengründer, dessen Erfolg in Spekulationsgeschäften nicht auf ökonomischem Wissen basiert, sondern auf seiner Meisterschaft in Zahlenmystik und der Auswahl seiner tschetschenischen Leibwächter. Er folgt dem Rat seines Gurus, der sowohl in buddhistischen Strömungen als auch in Vertriebsstrategien bewandert ist. Die Zahl 34 bringt ihm Glück, während 43 Unglück verspricht, was in Form des Konkurrenten Firkin eintritt. Doch ein echter Kapitalist gibt nicht auf, und alles steuert auf einen großen Showdown zu, dessen Ausgang überraschend ist. Pelewin, Chronist der russischen Gegenwart, verwandelt das Chaos des russischen Kapitalismus und die Trägheit mafioser Strukturen in ein wahnwitziges Schauermärchen. Seine Erzählung reflektiert die Abgründe der Macht und die anhaltende Übergangsperiode in Russland. Kritiker loben Pelewins sprachliche und gedankliche Virtuosität und beschreiben das Werk als schaurige Chronik seiner Zeit, eine grotesk-komische Parodie auf die „Bananenrepublik des Bösen“. Sein Schreiben ist tief in der nicht-realistischen russischen Tradition verwurzelt, und mit diesem Roman gelingt ihm der Ausbruch aus dem Schatten Bulgakows. Die Mischung aus Pulp Fiction und surrealer Poesie sorgt für ein einzigartiges Leseerlebnis.
In der Zukunft können reiche Menschen ihren Geist von alternden Körpern trennen und in einer besonderen Dimension leben. Währenddessen bleibt eine reduzierte Zivilisation auf der Erde zurück. Die Geschichte erkundet Machtkämpfe, zwischenmenschliche Probleme und die Natur der Liebe in dieser neuen Welt ohne vulgäre Sprache, aber mit tiefgründigen Wahrheiten.
Pelewin: der Bulgakow des 21. Jahrhunderts Der 19jährige Roma Schtorkin ist ein typischer Jugendlicher seiner Zeit: Seine Kindheit hat er noch in der Sowjetunion verbracht, an die er sich nur noch bruchstückhaft erinnern kann, jetzt, als Jugendlicher, lebt er in einem Russland der unendlich vielen Möglichkeiten, die alle nicht für ihn zu gelten scheinen. Umso begieriger meldet er sich auf eine Anzeige, die Zugang zur Elite verspricht. Und plötzlich wacht er in der Gesellschaft von Vampiren auf, die ein neues – das fünfte – Imperium errichten wollen. Mit Roma an der Spitze … Der neue Streich von einem der bedeutendsten Autoren Russlands.
In einem Holzklasseabteil eines russischen Zuges treffen zwei Reisende aufeinander: ein Priester und ein elegant gekleideter Städter. Während sie durch die idyllische Landschaft fahren, erklärt der Städter, dass der Bauer auf dem Feld ein Doppelgänger von Tolstoi sei, der auf der Flucht vor Polizei und Behörden ist. Plötzlich taucht der Zug in einen Tunnel ein, und als er wieder auftaucht, ist der Graf verschwunden, während der Geheimpolizist Knopf gefesselt im Abteil liegt. Der Graf, der sich seiner Verfolger bewusst ist, nutzt seine Fitness, Finesse und Kenntnisse in fernöstlichen Kampfkünsten, um zu entkommen. Doch er ist unsicher über seine eigene Identität und die Absichten der anderen, während er das Gefühl hat, in einem Albtraum gefangen zu sein. Viktor Pelewin ist bekannt dafür, historische Mythen mit modernen Phantasmagorien auf provokante Weise zu vermischen. In dieser Erzählung bringt er die große Tradition der russischen Literatur ins zeitgenössische Licht und hinterfragt die sowjetische Geschichte auf einzigartige Weise.
Omon hinterm Mond
- 152 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Geschichte, die dieser Roman erzählt, ist schlicht und ergreifend - Wie Mythen nun einmal sind. Sie ist nur ein wenig übertrieben. Und das ist wiederum ganz in Ordnung, denn in dieser Gesellschaft hatten die Übertreibungen System. Die kleine Parabel, in großer Manier erzählt, vermag den Wahnwitz eines siebzig Jahre währenden utopischen "Experiments" schlüssiger und origineller zu fassen als Hardcore-Realismus und moralische Beschwörungsliteratur, die im nachsowjetischen Rußland Konjunktur haben. Der Leser sollt jedoch wissen: Auf die Schwerkraft von Gegenstand und Genre ist in diesem Buch wenig verlaß. Wer will auch behaupten, noch nie hinterm Mond gewesen zu sein?
Generation P
- 323 Seiten
- 12 Lesestunden
"Frech, geistvoll und witzig erzählt Pelewin von dem Intellektuellen Tatarski, der beschließt, nicht mehr für die Ewigkeit zu dichten, sondern Werbetexter zu werden. Er macht mit seinen grotesken Sprüchen und Videoclips schnell Karriere in der Welt der ""neuen Russen"", die ihren ergaunerten Reichtum nicht dick genug zur Schau stellen können."
Ahuli arbeitet als Prostituierte in Moskau, doch ihre Kunden ahnen nicht, dass sie ein Werwolf ist, der sie unter Hypnose ihre wildesten Träume ausleben lässt. Eines Tages trifft sie auf Alexander, den Generalleutnant der Staatssicherheit, der die Werwolf-Abteilung leitet. Zwischen der anarchistischen Ahuli und dem staatstreuen Alexander entwickelt sich eine leidenschaftliche Liebe, während sie auf unterschiedliche Weise für die Zukunft Russlands kämpfen. Ahuli wird von ihren erlesenen Kunden geschätzt, da sie über viele Themen plaudern kann, doch sie hat alles nur auswendig gelernt und ihre Liebesspiele finden nur in der Fantasie ihrer Freier statt. Als sie auf Alexander trifft, der sich nicht hypnotisieren lässt, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt. Obwohl ihre Ideologien weit auseinanderliegen, verlieben sie sich. Sie streiten über den Erlöser-Werwolf der Prophezeiungen: Ist er ein ideologischer Wahn, wie Ahuli glaubt, oder könnte es Alexander selbst sein? In dieser Mischung aus Phantasie und anarchistischer Analyse bietet der Autor Antworten auf Fragen, die wir uns nicht zu stellen trauen, und hält dem modernen Russland einen bizarren Zerrspiegel vor.
SNUFF – das ist das Leben selbst, mit der Liebe im Zähler und dem Tod im Nenner. Ein solcher Bruch hat gleichzeitig den Wert Null und Unendlich. -- Die Amouren einer künstlichen Frau, das Coming of Age eines jungen Orks, der sich zum Dichter entwickelt, die utopische Vision einer postapokalyptischen Welt: Sex, Krieg und Snuff-Filme. -- Der Roman zum Ukraine-Konflikt von Viktor Pelewin, dem 'Superstar unter den jüngeren russischen Autoren' (Neue Zürcher Zeitung). -- Gibt es Pelewin? Er ist öffentlichkeitsscheu, lehnt Interviews und Lesungen ab. Ein Phantom? Ein Phänomen! -- Das E-Book wurde 2012 als 'Prosa des Jahres' ausgezeichnet.



