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Bookbot

Philine Helas

    Armut und Armenfürsorge in der italienischen Stadtkultur zwischen 13. und 16. Jahrhundert
    Bild-Geschichte
    Lebende Bilder in der italienischen Festkultur des 15. Jahrhunderts
    Die Nacht der Bilder
    • 2011

      Die Nacht der Bilder

      Eine Beschreibung der Prozession zu Maria Himmelfahrt in Rom aus dem Jahr 1462

      In der Nacht vor Mariae Himmelfahrt fand in Rom vom 9. bis 16. Jahrhundert die wichtigste städtische Prozession statt, die zwei bedeutende Ikonen der Stadt involvierte. Das Bild Christi aus der Kapelle Sancta Sanctorum des Lateranpalastes zog, begleitet von Würdenträgern, über das Forum Romanum nach Santa Maria Maggiore, um das hochverehrte Marienbild der Basilika zu besuchen. Um 1318, während des avignonesischen Exils der Päpste, formierte sich eine städtische Gemeinschaft (Societas), die sich als Verehrerin und Hüterin der Ikone verstand. Diese Bruderschaft, die das Bürgertum und den Adel einband, gründete ein Hospital in der Nähe des Lateran und erlangte durch ihren Erfolg an Reputation und Einfluss im Kult des Bildes. Im Jahr 1462, mit der Expansion des Hospitals, ordnete die Societas ihre Dokumente neu und legte eine Handschrift an, die neben Inventaren und Mitgliederlisten auch eine ausführliche Beschreibung der Prozession enthält. Diese gibt Einblick in die komplexe rituelle Topographie Roms, zeigt die Einbindung antiker Monumente auf dem Weg der Ikone und ermöglicht die Rekonstruktion der antikisierenden Zeremonien. Die erstmals in moderner Edition und deutscher Übersetzung vorgelegte Prozessionsbeschreibung beleuchtet den Bilderkult, den Umgang mit der Antike sowie karitative Praktiken und Sozialstrukturen im Rom der Renaissance.

      Die Nacht der Bilder
    • 1999

      ‚Lebende Bilder’, auch als ‚tableaux vivants’ bekannt, sind ein bedeutendes Element der italienischen Festkultur des 15. Jahrhunderts. Im Gegensatz zu den nach Kunstwerken gestalteten ‚lebenden Bildern’ des 18./19. Jahrhunderts waren sie oft eigens für bestimmte Anlässe konzipierte Darstellungen, die künstlerische Formate und Prinzipien aufgriffen und weiterentwickelten. In Italien wurden sie in Prozessionen und Festzügen auf Wagen oder Traggerüsten präsentiert, manchmal ersetzten sie Statuen in Triumpharchitekturen oder waren als ‚Paradiese’ an erhöhten Orten eingerichtet. Diese Inszenierungen dienten verschiedenen Zwecken, von religiöser und politischer Agitation bis hin zur Repräsentation von Personen und Gemeinschaften. Das Buch untersucht die Erscheinungsformen, Funktionen und die zeitgenössische Rezeption der ‚lebenden Bilder’ sowie deren Verhältnis zu den Bildenden Künsten. Aufgrund der spärlichen bildlichen Dokumentation stützt sich die Analyse hauptsächlich auf bislang unbeachtete schriftliche Quellen. Die Besonderheit der ‚lebenden Bilder’ im Quattrocento liegt in ihrer kurzlebigen, aber bedeutungsvollen Verbindung zu historischen Ereignissen, die sich im kollektiven Gedächtnis festschrieb. Als Massenmedium trugen sie zur Tradierung und Popularisierung bestimmter Bildthemen bei und waren somit ein Faktor des medialen Umbruchs im 15. Jahrhundert.

      Lebende Bilder in der italienischen Festkultur des 15. Jahrhunderts