Band 7 der Stadt.Geschichte.Basel behandelt die Auswirkungen von Kriegen und Konflikten auf Basel, die Entwicklung zur "Chemiestadt", das Wachstum bis in die 1960er-Jahre, den modernen Verwaltungsaufbau und den Kampf um politische Mitsprache der Frauen sowie den Aufstieg der Wissensgesellschaft in einer religiösen Stadt.
Caroline Arni Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2023
Für die Kritik der modernen Geschlechterordnung war und ist die Kritik an Naturbezügen zentral – zugespitzt im Argument, das vermeintlich Natürliche sei ganz und gar kulturell und die Geschlechterordnung (ja, die Geschlechtlichkeit selbst) infolgedessen vollständig sozial konstruiert. Aus dieser Perspektive steht jedes Argumentieren mit Natur grundsätzlich unter Essentialismusverdacht. In der historischen Arbeit entpuppt sich diese Kritik zunehmend als vorschnelle Begrenzung – wenn nämlich nicht auch danach gefragt werden kann, worum es Akteur*innen eigentlich geht, wenn sie von „Natur“ reden, oder wenn ein Naturbegriff absolut gesetzt wird, der selbst historisch ist. Im vorliegenden Heft werden solche Fragen anhand historischer Fallstudien von der Antike bis ins frühe 20. Jahrhundert diskutiert. Aus dem Inhalt: Die Rolle der Inkas in Guaman Pomas Geschichte der Anden / Carolyn Merchants „Death of Nature“ und sozio-ökologische Utopien der Frühen Neuzeit / Tierische Beziehungen / Schweizer Naturforscher in Niederländisch-Ostindien / German-Speaking Merchants on Honour and Manhood / Vormoderne Geschlechtsidentitäten in Frage stellen? / Die Verkörperung der Natur und der natürliche Körper in Pliniusʼ „Naturalis historia“ / Menschen sind auch Mütter / The Nature of the Posthuman: Rosi Braidotti and the Resurrection of Ecofeminismian language? “Nature” and its presumed opposite, “culture” are central categories when examining the modern order of the sexes. A central argument has long been that what is supposedly “natural” might actually be entirely “cultural” and that the “natural” gender order and even gender itself is, indeed, socially constructed. Any reference to “nature” has thus been fundamentally subjected to a suspicion of essentialism, leading to to harsh feminist critiques of intellectual currents such as “ecofeminism” or “feminism of difference”. This binary way of thinking, however, seems to bear in it an unproductive limitation of research. It becomes impossible to ask what historical actors are doing when they use the term “nature” and it makes the concept of nature absolute, rather than showing it to be the subject to considerable historical change. This issue discusses questions of the contingency of nature and its relationship with gender along various historical settings, thus making an important contribution to our current debate on “nature”, culture and the gendered order of society.
- 2021
Lauter Frauen
Zwölf historische Porträts
Wie lassen sich fünf Jahrhunderte Frauengeschichte erzählen? Die Autorin Caroline Arni beginnt bei ihrer Grossmutter. Darauf folgen elf poetische Porträts von bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten von der Reformation bis ins 20. Jahrhundert. So individuell und singulär die Lebensläufe der hier porträtierten Frauen sein mögen, zusammen geben sie Einsicht in die Weltgeschichte. Nicht alle erfuhren dasselbe Unrecht, kämpften für oder gegen dieselben Ideen, aber jede hatte ihre eigenen Träume. Die Historikerin lenkt den Blick auf die Frage, wie in Biografien einzelner Frauen Allgemeines sichtbar wird: die Geschichte der Arbeit, die Geschichte der Kunst, die Geschichte der Demokratie, die Geschichte der Sklaverei oder die Geschichte der Ideen. Wenn Arni von diesen Frauen erzählt, wird ein Stück Schweizer Geschichte fassbar. Die Künstlerin Karoline Schreiber nähert sich den Frauen mit ihren Illustrationen. Die Skizzenhaftigkeit ihrer Bilder lässt erahnen, dass die Spuren, die ein Leben in den Archiven und Geschichtsbüchern hinterlässt, unterschiedlich deutlich sind – besonders die von Frauen.
- 2020
Protest!
Protestez!
- 2018
Im späten 19. Jahrhundert äußerten französische Psychiater eine alarmierende Vermutung : Bei Kindern, die während der preußischen Belagerung und der blutigen Revolten in Paris 1870 / 71 gezeugt worden waren, beobachteten sie gehäuft körperliche und psychische Anomalien. Das ließ aufhorchen: Konnte es sein, dass die turbulenten Ereignisse jener Jahre eine fatale Wirkung in der nachfolgenden Generation entfaltet hatten ? Von dieser medizinhistorischen Episode ausgehend untersucht Caroline Arni die Geschichte der humanwissenschaftlichen Erforschung des Werdens von Menschen. Sie zeigt, wie Physiologen, Mediziner und Psychologen im 19. Jahrhundert das Ungeborene zum « Vorgeburtlichen » erklärten, wie sie im Leben des Fötus Ursprünge kindlicher Eigentümlichkeiten und Anfänge menschlicher Subjektivität suchten und wie sie im Körper der Schwangeren Vergangenheit und Zukunft der Gesellschaft miteinander verschränkten.
- 2007
Der Eigensinn des Materials
- 533 Seiten
- 19 Lesestunden
Der Inhalt umfasst eine Vielzahl von Themen, die sich mit Gender, Gesellschaft und Kultur auseinandersetzen. Beatrix Mesmer diskutiert die Rolle von Frauenparlamenten, während Ute Gerhard die soziale Figur der nicht ehelichen Mutter analysiert. Bettina Heintz beleuchtet die Perspektiven von Henry James und Alexis de Tocqueville zu Klassen- und Geschlechterordnungen. Caroline Arni untersucht Robert Michels’ vergleichende Liebeswissenschaft in Europa. Barbara Duden thematisiert die statistische Wende in den Gender Studies. Theresa Wobbe betrachtet die Metamorphosen des Geschlechts im Kontext der EU. René Levy diskutiert den Übergang von der Materialbasis zu angemessenen Konzepten. Judith Jánoska stellt die Methode von Anna Tumarkin vor, und Ulrich Oevermann erörtert die Entwicklung der hermeneutisch verfahrenden Psychoanalyse. Susanne Burren beleuchtet Johann Friedrich Schärs Autobiographie, während David Kettler die politische Wissenschaft von Franz L. Neumann in der Emigration verhandelt. Hans-Ulrich Jost thematisiert die kulturellen Aspekte von Jungfrau und Alpen, und Markus Zürcher analysiert die schweizerische Soziologie nach dem Krieg. Weitere Beiträge behandeln Themen wie Sozialisationstheorien, die subversiven Anfänge der 'Neuen Zürcher Zeitung', die philosophische Herkunft der Theorie im Kino, sowie die Herausforderungen von Künstlerexistenzen in New York. Claudia Honegger, Professorin für Allgemeine Soziologie an der U
- 2004
In den Jahrzehnten des „Fin de siècle“ lag das Schlagwort der „Freien Liebe“ in der Luft, feministische und sozialistische Forderungen nach einer Reform oder gar Revolution der Ehe wurden unüberhörbar. Kommentatoren des Zeitgeschehens sahen all dies als Ausdruck einer Krise der Ehe schlechthin. Die Schweiz hatte damals europaweit die höchsten Scheidungsziffern zu verzeichnen. Am Beispiel des schweizerischen Ehe- und Scheidungsrechts macht die Autorin deutlich, dass die Rechtsetzung als Antwort auf eine Krise nicht nur der Ehe, sondern der Geschlechterverhältnisse und der Moderne generell verstanden werden kann. Die von ihr ausgewählten Scheidungsprozesse zeigen dabei Paarbeziehungen und Ehekrisen aus verschiedenen Klassen und Milieus. Arni untersucht diese Entzweiungen als gesellschaftspolitisches Problem der Zeit und versteht die Ehekrisen als Teil der jeweiligen Biografien. Aus diesen Lebensgeschichten schält sich die Problematik der Geschlechterbeziehungen um die Jahrhundertwende heraus: die inneren Widersprüche der bürgerlichen Ehe, die prekäre Balance von Erwerb, Gefühl und Macht in der Arbeiterfamilie, die Illusion weiblicher Subjektwerdung in der Angestelltenehe sowie die Unvereinbarkeit von männlicher Identität und Freundschaft beim sozialistischen Paar.