„Regentage“ erzählt von der zwölfjährigen Janey und ihrem Bruder, die während eines Sommerurlaubs am See von ihren Eltern vernachlässigt werden. Sie erkunden die Natur und träumen von Flucht, bis ein tragischer Vorfall ihre kindliche Unschuld bedroht.
Kirsty Gunn Bücher
Kirsty Gunn schreibt mit eindringlicher psychologischer Feinfühligkeit über komplexe Familienbeziehungen und die Suche nach Identität. Ihre Prosa erforscht oft fragmentierte Erinnerungen und emotionale Landschaften, die sich durch ihre lyrische Qualität und unkonventionellen Erzählstrukturen auszeichnen. Gunn beschäftigt sich mit Themen wie Liebe, Verlust und Selbstfindung, wobei ihre Werke für ihre Tiefe und ihre unverwechselbare Stimme gefeiert werden.






"Ich träumte davon, dort zu bleiben, ich weiß. Und ich stellte mir vor, daß wir uns ein eigenes Haus aus Bäumen bauen könnten, mit einem Garten voller wilder Gräser, so daß niemand das Haus auch nur erahnen konnte... Wir würden unsere Sachen aus der Stadt wegwerfen und als echte Mitglieder des Busches leben. Wie Baumstämme, Blätter." Kirsty Gunns Novelle "Regentage" erzählt mit großer suggestiver Kraft die Geschichte der Geschwister Janey und Jimmy, die mit einem unfaßbaren Unglück endet. In Janeys Erinnerungen offenbart sich die Trauer eines jungen Mädchens, deren Familie allmählich zerbricht und deren Unschuld fast beiläufig zerstört wird.
Francie Johanssen, eine geheimnisvolle junge Frau, kehrt wie aus dem Nichts nach Jahren in den Ort zurück und bringt das Gleichgewicht dieser verschworenen Gemeinschaft bedrohlich ins Wanken. Die schöne junge Frau, zu der offenbar jeder der Bewohner in einer ganz besonderen Beziehung stand, dringt ein in ihre Gedanken und Träume, bestimmt ihr Handeln und bleibt dabei doch unsichtbar. Ist Francie tatsächlich nach Hause zurückgekehrt, oder ist ihre Erscheinung nur eine Wiederauferstehung im Geiste derjenigen, die sie liebten? Unnachahmlich gelingt es Kirsty Gunn, die Stimmung des leise schwelenden Unheils zu beschwören, die Atmosphäre immer weiter zu verdichten, bis sich alles in einem Verbrechen entlädt. Wie um eine dunkle Mitte ordnet Gunn das Ensemble ihrer Figuren an, zeigt die Spannung unter der Fassade einer ländlichen Idylle und formt das Psychogramm einer Gemeinschaft, in der Menschlichkeit und Grausamkeit gleichermaßen regieren.
Es ist Sommer, und der fünfzehnjährige Ward verbringt die Ferien mit seinem Vater am Meer. Die Luft flimmert, tiefblau hängt der Himmel über dem heißen Sand. Die Zeit scheint angehalten, das Leben ist leicht und voller Verheißung. Wards Freunde wollen surfen gehen, während die Mädchen der Clique eine Party vorbereiten. Die Jungen stürzen sich mit ihren Brettern in die Brandung. Ward folgt ihnen nur zögerlich. Um ihn herum rauscht das Meer, lockt und flüstert: „Komm zu mir.“ Ward weiß, dass ihn sein Vater beobachtet, der auf der Veranda hinter ihm mit den Mädchen flirtet, in deren Anwesenheit er selbst immer nur hilflos um Worte ringt. Doch in diesem Sommer wird das Meer alles verändern. Mit „Der Junge und das Meer“ hat Kirsty Gunn ein literarisches Juwel von hypnotischer Kraft und lyrischer Schönheit geschaffen, das vom Aufruhr des Herzens erzählt: zärtlich, erotisch und geheimnisvoll.
Liebe – schwarz auf weiß Es hat gefunkt beim ersten Anblick. Evan ist in Liebe zu Caroline entbrannt. Alles Weitere soll seine gute alte Freundin Nin für ihn festhalten, auf dem Papier. Am besten als Roman. Den sie bei unzähligen Treffen in diversen Londoner Pubs bereden. Und sollte der Plot zu wünschen übrig lassen … Es gibt ja berühmte Vorlagen für diese Art von Liebe. Überraschend, herausfordernd, geistreich und witzig.
Untreuen
Kurzgeschichten
Plötzlich scheren sie aus. Gehen fort aus dem Gewohnten. Weg von Mann und Kindern, Familie. Unerwartet für sich selbst und die anderen. Es ist ganz offenbar ein unvermeidlicher Moment in ihrem Leben. Ob sie zurückkommen? Nicht jede tut es. Präzise und poetisch durchscheinend erzählt Kirsty Gunn Geschichten von wortlosen Aufbrüchen und stillen Selbstbesinnungen.
Eine bewegende Hommage an die große Katherine Mansfield Ein Forschungsstipendium führt Kirsty Gunn nach dreißigjähriger Abwesenheit zurück in ihre Heimatstadt Wellington in Neuseeland, an den Ort, an dem auch Katherine Mansfield aufgewachsen ist. Die Stadt, für beide viel mehr als nur bloßer Schauplatz, entpuppt sich als Anlaufstelle für Erinnerungen, Charakterisierungen und Kulissen. Daran entlang erkundet Gunn die Ideen von Heimat und Zugehörigkeit und den tiefgreifenden Einfluss von Mansfield auf ihre eigene kreative Reise. Spurensuche, Heimatbild und Erkenntnisprozess gleichermaßen - eine funkelnde Studie über Freiheit, Vertrautheit, Liebe und Einsamkeit.
44 Augenblicke
- 269 Seiten
- 10 Lesestunden
An ihrem 44. Geburtstag hat Kirsty Gunn den Entschluss gefasst, ein Jahr zu Hause mit ihren jungen Töchtern zu verbringen – und 44 besondere Augeblicke aus diesem Jahr zwischen Kinderzimmer, Küchentisch und Couch festzuhalten. Dabei hat Kirsty Gunn eine literarische Form entdeckt, die nicht nur den Alltag einer Mutter spiegelt, sondern auch all die flüchtigen Momente von Liebe, Sorge und Vertrauen auf faszinierende Weise zu einem großen Ganzen vereint: über Gedanken, Briefe, Geschichten und Gedichte, die einzigartige Weise um das einzigartige Glück kreisen, das Kinder bedeuten. „, Nicht zu fassen’, sagte ich zu meinem Mann, , jetzt bin ich schon 44 Jahre alt’. Wir erheben unsere Gläser. , Ein guter Anlass, 44 Augenblicke festzuhalten. Das Leben, wie es eben ist, in Worte zu kleiden. Augenblicke als Mutter, mit den Kindern; Telefonate oder Briefe. Einige Kurzgeschichten, meinetwegen auch Fragmente längerer Erzählungen. Vielleicht sogar ein, zwei Essays. Gedanken zur Ehe und zur Familie. Ich werde so schreiben, wie es mir in den Sinn kommt, wie es sich aus dem Alltag daheim ergibt – es ist ein schönes Leben, ein reiches Leben und es verdient, dass es in seinen Grundzügen festgehalten wird; ich glaube fest an dieses Leben. Und mit Sicherheit bin ich nicht die Einzige.’“

