Das mitreißende Porträt einer Frau, die aus ihrer Einsamkeit gerissen und mit ihrem früheren Leben als politische Aktivistin konfrontiert wird. Ein Buch, das heute spielt, eine fremde und doch so nahe Vergangenheit heraufbeschwört und zeigt, dass Flucht nicht immer der Ausweg ist. Eine Frau über sechzig. Sie lebt zurückgezogen in einem Haus am Tiber, am Stadtrand von Rom. Eines Tages bekommt sie neue Nachbarn. Eine Familie mit zwei Kindern zieht in die Wohnung gegenüber: Die Eltern gehören zur Generation Prekariat, der Vater ist Musiker, die Mutter jobbt. Sie haben eine dreijährige Tochter und einen jugendlichen Sohn, Anhänger von Fridays for Future. Sie brauchen eine Nanny und wenden sich an die Nachbarin. Und auch wenn die ältere Dame anfangs reserviert wirkt und wenig von sich preisgibt, wird das Verhältnis nach und nach enger. Bis sie den Großvater der Kinder kennenlernt, Pietro, einen attraktiven Mann. Er erinnert sich an sie. An die blutigen Jahre des Aufruhrs, damals in den Siebzigerjahren, als ihr Foto in allen Zeitungen war. In ihrer Jugend war die italienische Feministin Lidia Ravera die Stimme der Frauen ihrer Generation, sie schrieb in den 70er Jahren das fiktive Tagebuch «Schweine mit Flügeln», das sich weltweit über 3 Millionen mal verkaufte. Heute ist sie es wieder.
Lidia Ravera Reihenfolge der Bücher
Lidia Ravera ist eine italienische Autorin, deren Werk sich oft mit den gesellschaftlichen und ideologischen Strömungen ihrer Zeit auseinandersetzt. Ihre frühen, gemeinschaftlich verfassten Arbeiten untersuchten die Mythen und Ideale der turbulenten Jahre um 1968 und fesselten sofort die Aufmerksamkeit der Leser. Ravera bewegt sich zwischen Fiktion und Essay, wobei ihr Stil oft als direkt und prägnant beschrieben wird. Ihr Schreiben wird für seine Fähigkeit geschätzt, den Zeitgeist einzufangen und zum Nachdenken anzuregen.






- 2023
- 2016
Lidia Ravera, Mitautorin des bekannten erotischen Romans «Schweine mit Flügeln», beschreibt in ihren Erzählungen mit viel Witz und Selbstironie die schwankenden Stimmungen von verunsicherten Menschen. Sie sind nicht mehr so jung, nicht mehr so schön und nicht mehr so engagiert wie früher. Sie sind um die vierzig – aber nicht die vergangene Zeit versetzt sie in wehmütige Panik, sondern Schlimmeres: Illusionen und Ideale blieben auf der Strecke, das in eifrigen Diskussionen früherer Jahre gefestigte Weltbild gerät plötzlich ins Wanken.
- 1997
Nach dem Tod seines Vaters ist der 14jährige Rocco hin- und hergerissen zwischen Mutter, Gross- und Stiefmutter, zwischen Italien und Amerika. Aufmüpfig wehrt er sich gegen die Erwachsenenwelt und sucht nach seinem eigenen Standpunkt. Intelligent und einfühlsam, mit fast schwereloser Grazie, melancholisch und gleichzeitig heiter fängt die Autorin Störischkeit und Verletzlichkeit eines Jugendlichen ein, zeichnet ein atmosphärisch dichtes, farbiges Bild, in dem sich kindliche Liebe mit pubertärer Aufsässigkeit und erwachsen werkender Rationalität paaren.
- 1996
Beziehungen zwischen Schwestern sind meistens besonders positiv oder negativ. Die drei Erzählungen mit den Lebensgeschichten von sechs sehr verschiedenen Frauen beschreiben schwungvoll und überdenkenswert das Familienchaos, das durch derart dynamische Schwesternliebe geprägt ist.