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«Wie ein phosphoreszierender Stein, der im Dunkel glänzt, aber bei Tageshelle jeglichen Reiz als Juwel verliert, so gibt es ohne Schattenwirkung keine Schönheit.» Tanizaki Jun’ichiro entwirft in seinem Essay eine faszinierende japanische Ästhetik, die den Umgang mit Licht und Schatten beleuchtet. Kunstvoll und mit Leichtigkeit erforscht er die Wurzeln fernöstlicher Schönheit. Ob Gärten, Häuser oder Alltagsgegenstände – der Schlüssel zum Verständnis japanischer Ästhetik liegt im Spiel von Licht und Schatten. Gerade das Halbdunkel hebt den Glanz bestimmter Materialien hervor. Die Eleganz lackierter Flächen und das Glitzern alter Gewebe entfalten sich nur im Schattenspiel. Die Farbe und Struktur japanischen Papiers werden erst durch den Dämmerschein zur Geltung gebracht. Tanizaki erklärt, dass Schönheit oft aus der Praxis des täglichen Lebens entsteht. Unsere Vorfahren, die in dunklen Räumen leben mussten, entdeckten die Schönheit des Schattens und nutzten ihn ästhetisch. Mit einem besorgten Blick richtet er sich nach Westen und fragt, welche Auswirkungen der Siegeszug des elektrischen Lichts auf die jahrtausendealten Schönheitsvorstellungen Japans hat. An der Wende zur Moderne verfasst, gilt sein Essay als «ästhetisches Testament Japans» (Neue Zürcher Zeitung). Die bibliophile Ausstattung umfasst einen Schutzumschlag aus Naturpapier, gebunden in schwarzes, geprägtes Strukturpapier, mit einer Original-Kalligraphie.
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Lob des Schattens, Jun'ichirō Tanizaki
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- 2010,
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