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Der Internationale Kongreß des Collettivo Freudiano in Mailand, der vom 1. bis 4. Dezember 1976 stattfand, war ein bedeutendes Ereignis mit etwa 170 Vorträgen und Seminaren sowie rund 3000 internationalen Teilnehmern. Das zentrale Thema war Wahnsinn, wobei Sprache als entscheidender strategischer Bereich ins Visier genommen wurde. Die Tendenz war progressistisch und anti-basaglianisch, mit dem Ziel, die Illusion der Behandlung zu beenden. Die Organisation war zentralistisch strukturiert und nutzte Finanzen und Medien als Mittel. Ein impliziter Widerspruch bestand zwischen der Iatrokratie und deren Ersatz, während ein expliziter Mangel an Konsens zwischen progressistischer Therapieabstinenz und einer reaktionären Behandlungsansicht herrschte. Eine Gruppe von Frontpatienten stellte die mediko-psychiatrische Iatrokratie vor Ort in Frage. Wolfgang Huber, ein verurteilter Psychiater, wurde als möglicherweise wichtigster Teilnehmer gefeiert und stellte die Machtfrage gegen die ärztliche Gewalt in den Gefängnissen. Trotz aller Integrationsbestrebungen zeigte sich die Patientenfront resistent. Die Boykottstrategie der BRD-Linken gegen die Patientenfront scheiterte erneut, ähnlich wie beim Hungerstreik von Huber 1975, der eine befreiende Lösung der Machtfrage gegenüber der ärztlichen Gewalt anstrebte.
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Iatrokratie im Weltmassstab, Wolfgang Huber
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1976
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