Eyolf: Kinder und Kinderschicksale im Werk Henrik Ibsens
Autoren
Mehr zum Buch
Die Kinderfiguren in Ibsens Mittel- und Spätwerk, darunter besonders Hedvig Ekdal und Eyolf Allmers, haben nahezu alle ein ähnliches Schicksal; sie leiden an symbolisch zu verstehenden Gebrechen und sterben früh. Die vorliegende Studie zeigt, daß die Ibsenschen Kinderfiguren als die 'Schwächsten Glieder' der jeweiligen Familie betrachtet werden können, die 'stellvertretend' für ihre Eltern und die familiären Probleme leiden und 'geopfert' werden. Einerseits haben sie die mythologische Rolle der alttestamentlichen 'Sündenböcke' inne, erweisen sich zugleich aber auch als realistisch gezeichnete 'broken-home'-Kinder. Als die Exponenten der bürgerlichen Familie des ausgehenden 19. Jahrhunderts haben sie eine Indikator-Funktion und werden so zu Trägerfiguren und Transponenten der Ibsenschen Gesellschaftskritik.