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In seinem wiederentdeckten Werk „Die Antiquiertheit des Menschen“ thematisiert Günther Anders bereits 1956 die Transformation der Realität durch die Massenmedien, basierend auf amerikanischen Erfahrungen. Der Mensch wird als „homo viator“ beschrieben, ein Wesen, das durch die Welt reist und sie erobert. Diese Vorstellung wird jedoch durch den sitzenden „Rezipienten“ in Frage gestellt, da es nicht mehr um echte, körperliche Bewegung geht. Die Medien verleihen dem Menschen Omnipräsenz, selbst wenn er sich nicht bewegt. Anders charakterisiert diese neue Existenz als eine Beziehung zur Welt, die so verzerrt ist, dass wir die Veränderungen nicht begreifen können. Er betont, dass wir in einer entfremdeten Welt leben, die uns jedoch so präsentiert wird, als wäre sie für uns bestimmt. Wir nehmen sie an, während wir bequem im Sessel sitzen, ohne sie tatsächlich zu erobern oder uns zu eigen zu machen. Stattdessen konsumieren wir sie in Form von Bildern, wodurch wir zu voyeurhaften Herrschern über Weltphantome werden.
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Medienwelten - Medienorte, Dieter Baacke
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- Erscheinungsdatum
- 1991
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