Nahe Ferne - fremde Nähe
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In einem umfassenden Sinn sind wir in große technische Infrastrukturen eingebunden, ohne uns ihrer ständig bewußt zu sein. Gerade wegen ihrer Alltäglichkeit und 'Unauffälligkeit' bleibt dabei vielfach unbemerkt, welche psycho-sozialen Wirkungen sie auf uns entfalten. Am Beispiel der technischen Infrastrukturen des Verkehrs-, des Medien- und des Telekommunikationssektors thematisiert dieser Band solche Effekte, insbesondere die sich gegenseitig verstärkende Tendenz dieser Infrastrukturen, die nahräumliche direkte Erfahrung zugunsten der Ferne und vermittelten Erfahrung zu entwerten. Dabei sind ökonomische Interessen und politische Akteure Gegenstand einer ersten Perspektive, die den Infrastrukturausbau im Zuge der Realisierung des EG- Binnenmarkts analysiert. Auf einer zweiten Ebene werden aus einer kritischen Alltagsperspektive problematische Auswirkungen einer einseitig auf ökonomische Expansion ausgerichteten Technisierung dargestellt sowie unterschiedliche Aneignungsweisen von Technik beschrieben und Handlungsspielräume ausgelotet. Beide Perspektiven werden durch einen systematischen Überblick sowie eine theoretische Fundierung aus feministischer Sicht eingeleitet.