Lukian. Unter doppelter Anklage
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Der Dialog Unter doppelter Anklage hat in der Forschung vor allem wegen seines autobiographischen Schlußteils starke Beachtung gefunden, in dem Lukian über seine Rolle als Sophist und Schriftsteller reflektiert. Der Verfasser interpretiert diesen Abschnitt erstmals im Gesamtzusammenhang des Werkes. Neben der Analyse der allegorisch verschlüsselten Darstellungsform bildet die Herausarbeitung der Gerichtsredenpersiflage, bei der Lukian souverän die rhetorische Schultradition variiert und parodiert, einen Schwerpunkt des Kommentars. Bei den übrigen Dialogteilen ist die Frage nach dem Verhältnis von Gegenwartsbezug und Vergangenheitsorientierung - literarisch, philosophisch, religiös - ein leitender Gesichtspunkt der Interpretation. In einem Kapitel über den kultur- und sozialgeschichtlichen Hintergrund des thematischen Leitgedankens wird erstmals die innere Einheit des Werkes aufgezeigt.