Zwischen Reform und Revolution
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Die Deutschen nahmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter allen ethnischen Gruppen einschließlich der Russen den achten Platz ein. In einem Neusiedlungsland wie dem Russischen Reich verfügten die Deutschen, die als Kaufleute, Wissenschaftler, Soldaten, Unternehmer oder Handwerker, vor allem jedoch im 18. und frühen 19. Jahrhundert als bäuerliche Kolonisten ins Land gekommen waren, ebensowenig wie andere Nationalitäten über ein angestammtes Territorium, sondern lebten in verschiedenen Teilen des Landes. Die Unterschiede zwischen diesen einzelnen deutschen Gruppen waren gewaltig. Nur wenig verband sie städtischen Peterburger und Moskauer Deutschen mit der überwiegend bäuerlichen Bevölkerung Wolhyniens, der südlichen Ukraine und an der Wolga. Enger schon waren die Beziehungen zwischen den Deutschbalten und den Deutschen in der Hauptstadt Petersburg. Von daher lag es nahe, sich mit einer bestimmten Gruppe der Deutschen im zarischen Vielvölkerreich intensiv zu beschäftigen und nicht länger zu versuchen, die Deutschen als geschlossene Einheit, die sie nie gewesen sind und als die die sich auch nie betrachtet haben, zu behandeln.