Wir und der Tod
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Die Porträtskizzen, die Bernd Nitzschke in diesem Band entwirft, enthüllen überraschend neue Züge des Entdeckers der Psychoanalyse: Freud als Schüler, als Lehrer, als ein mit dem Mann Moses identifizierter Moralist und schließlich Freud als »Genie«, das mehr als jeder andere Denker das Menschenbild des 20. Jahrhunderts geprägt hat, werden durch Nitzschkes detaillierte Studien greifbar und nacherlebbar. So werden Facetten der Persönlichkeit Freuds deutlich, die der offiziösen Freud-Biographik bisher kaum einen Blick wert waren – Gefühle von Einsamkeit und Isolation im Leben Freuds, seine Liebessehnsucht, aber auch seine lebenslang anhaltende Beschäftigung mit dem Tod. Und Nitzschke betrachtet auch die kleinen Verehrer des großen Mannes, jene, die mit ihrer Idolatrie mindestens ebenso den Nachruhm Freuds beschädigen wie es unsachliche Kritik versucht.