Der Widerschein des Nazismus
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Die deutschstämmige Bevölkerung Lateinamerikas steht bis heute in dem Ruf, sich dem Herrschaftsanspruch des Nationalsozialismus über „alle Deutschen in der Welt“ willig gebeugt, gar als „Fünfte Kolonne“ gedient zu haben. Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit dem ideologischen und politischen Selbstverständnis des Deutschtums im Spannungsfeld zwischen freiwilliger Gleichschaltung und politischem Anpassungsdruck, zwischen kulturellem Bekenntnis zur alten Heimat und staatsbürgerlichen Pflichten gegenüber der neuen. Anhand der vielfältigen Presseerzeugnisse der Deutschstämmigen werden auf einer historischen und textkritischen Ebene Art und Ausmaß der Rezeption nationalsozialistischer Ideologeme untersucht. Die Auswertung des umfangreichen Presse- und Archivmaterials beschreibt detailliert den Prozeß innerer und äußerer Ausrichtung des Deutschtums durch den Nationalsozialismus, wobei tradierte Vorstellungen relativiert werden können.