Kopfweiden
Autoren
Mehr zum Buch
Kaum ein anderer Baum hat im Laufe der Geschichte so widersprüchliche Interpretationen erfahren: Weiden waren in einigen Kulturen Symbole für die Wiedergeburt der Natur im Frühling, in anderen dagegen standen sie für Unfruchtbarkeit und Sterben – bis ins Mittelalter wurden zum Tode Verurteilte gar mit einer Weidenrute erdrosselt. Sie stellten das Material für den „Hexenbesen“, dienen andererseits als Palmweide dem christlichen Palmsonntag. Wegen ihrer zahlreichen Heil- und Nutzstoffe waren Weiden – eine Familie mit großer botanischer Vielfalt – von jeher kultivierte Nutzpflanzen. Eine besondere Rolle spielten die Kopfweiden – geköpfte und speziell gehegte Exemplare, deren Triebe als Brennholz, zum Anbinden von Reben, zum Flechten und Schnitzen von Haushaltswaren, als Zäune oder zur Regulierung von Wasserläufen dienten, und die Jahrhunderte lang das Bild vieler Feldfluren und Bachläufe prägten. Der Band dokumentiert den Zustand der Kopfweidenbestände vor allem in Baden-Württemberg und trägt mit praxisnahen Anleitungen zu Pflanzung und Pflege dazu bei, diese auch kulturgeschichtlich und ökologisch bedeutsame Erscheinungsform der Weide für nachfolgende Generationen zu erhalten.