Die Brüdergemeine Herrnhut
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Einer der zahlreichen Adligen, die in den ersten Jahren nach Herrnhut zu ziehen beabsichtigen, war der Baron Otto Julius von Maltzan. Er begann 1730 mit dem Bau eines repräsentativen Wohnsitzes, von dem zunächst nur der Mittelbau entstand. Noch während der Bauarbeiten veranlaßten Unstimmigkeiten mit Zinzendorf und der Gemeinde den Baron, Herrnhut wieder zu verlassen. Erst 1734 fand sich ein neuer Bauherr, der Kaufmann Abraham Ehrenfried Richter aus Stralsund, der das Innere des Rohbaus vollendete und einen Garten vor dem Haus anlegte. De geräumige Bau diente in den folgenden Jahren als Unterkunft für die zahlreichen Zuwanderer, die in jenen Jahren nach Herrnhut kamen. Das „Familienhaus“ erhielt seine beiden vorspringenden Seitenflügel mit Walmdächern Mitte der 40er Jahre auf Veranlassung des schlesischen Barons Friedrich Heinrich von Bibran. Das zurückgesetzte Gebäude bietet seither den Anblick eines schlichten Lustschlösschens. Der Mittelbau hebt sich durch sein Mansarddach von den Seitenflügeln ab. Besondere Beachtung verdient im Inneren eine für Gebäude der Brüdergemeine typische geschwungene Treppenanlage mit weißem Geländer und ebenso der Sitzungssaal mit Mobilar aus Herrnhuter Produktion und zahlreichen Porträtgemälden, die Persönlichkeiten aus der Brüdergeschichte darstellen.