Das rote Zebra
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Die meisten Werke Oswald Tschirtners entstanden Anfang der 70er Jahre, als Leo Navratil ihn wiederholt darum bat, Zeichnungen anzufertigen. Die Zeichnungen in diesem Band sind von berührender Anmut und tiefgründigem Witz. Oswald Tschirtner lebt sehr in sich gekehrt. Auch in seinem künstlerischen Werk hat er sich der Einsamkeit der Figur, fast dem Minimalismus verschrieben. Seine Menschen sind Kopffüßler, sparsam dargestellt, ohne kennzeichnende Attribute wie Kleidung oder Geschlecht. Der Kopf verfließt mit dem Körper, die Beine sind nicht mehr getrennt, sondern vereinen sich – durchaus elegant – zu einem stammartigen Rumpf mit fingerlosen Armen. Eine Landschaft kann bei Tschirtner in einem einzigen Strich, ein Tier in einem einzigen Punkt dargestellt sein. Oswald Tschirtner begann in den 60er Jahren zu zeichnen und entwickelte dabei einen Stil, der von der Darstellung von Kopffüßlern ausging. Im Laufe der Zeit schuf er völlig eigenständige Varianten und Kombinationen dieses Themas. Er zeichnet sowohl mit Feder und Tusche auf meist kleinen Papieren. Tschirtners Zeichnungen wirken locker, einfach, verdichtet, aber auch minimalistisch und gelegentlich witzig. Dieser Band, versehen mit kurzen Texten von Fritz Koller, Edmund Mach und Johann Fischer, ist für jeden Tschirtner-Kenner eine echte Ergänzung seiner Bibliothek der Gugginger Künstler.