Lass das - nimm die Finger weg!
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Die Mädchen und Jungen aus der Kölner Straße treffen sich nachmittags auf dem Bauspielplatz. Dort bauen sie Buden, denken sich Spiele aus, haben zusammen Spaß und versammeln sich, wenn sie etwas miteinander zu besprechen haben. Dort überlegen sie auch, wie sie sich wehren können, wenn Erwachsene, Jugendliche oder andere Kinder ihre Gefühle verletzen und ihnen Angst machen. Gemeinsam vertreiben sie einen Pimmelzeiger, machen Leo Mut, sich gegen seinen Fußballtrainer zu wehren, wenn der ihn anfassen will, beschweren sich bei den Eltern über die zudringliche Babysitterin und haben eine ganz tolle Idee, wie sie sich gegen eklige Telefonanrufe wehren können: Zur Konzeption des Comics: Der aus der praktischen Arbeit mit Mädchen und Jungen entstandene Comic greift in elf Geschichten Erlebnisse einer multikulturellen Kindergruppe auf und zeigt kindliche Widerstandsformen gegen Grenzverletzungen. Dabei weckt der Comic keine falschen Illusionen, die das Machtgefälle zwischen Kindern und Erwachsenen leugnen: Die Jungen und Mädchen werden auch in ihren Ängsten, Schamgefühlen und in ihrer Ratlosigkeit ernst genommen. So ist eine der zentralen Aussagen, dass es richtig und wichtig ist, sich Hilfe zu holen - bei Freunden, aber auch bei Erwachsenen. Die Kinder werden in einer Vielschichtigkeit beschrieben, die traditionelle Geschlechtsrollen-Klischees überwindet. So trifft man auf Mädchen und Jungen, deren Verhalten nicht vom Geschlecht abhängig, sondern eher eine Frage der Persönlichkeit und der Situation ist. Die Inhalte, die auf den ersten Blick hart erscheinen mögen, greifen jedoch lediglich die Erfahrungen vieler Mädchen und Jungen auf. Damit fühlen sich die Kinder, die diesen Comic lesen, ernst genommen und in ihrer Wahrnehmung bestätigt. Dabei werden die kindlichen Protagonisten nicht auf Opfererfahrungen reduziert, sondern auch in ihren lustigen und fröhlichen Erlebnissen gezeigt.