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Faunistisch-limnochemische Untersuchungen zur Erfolgskontrolle von Renaturierungsmaßnahmen in einem süddeutschen Moorkomplex (Wurzacher Ried, Lkr. Ravensburg)

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Die wenigen heute noch vorhandenen weitgehend intakten Moorkomplexe gehören zu den letzten Naturlandschaften Mitteleuropas. Allerdings sind selbst diese Restbiotope teilweise durch menschliche Eingriffe wie Entwässerung oder Nährstoffeinträge ökologisch gestört. In den letzten Jahren wurden in einigen deutschen Mooren im Rahmen von Naturschutzprojekten sogenannte Renaturierungsmaßnahmen mit dem Ziel durchgeführt, die Voraussetzungen für eine selbstregulierende zukünftige Entwicklung dieser Ökosysteme zu gewährleisten. Am Beispiel des oberschwäbischen Moores „Wurzacher Ried“ stellt das Buch dar, wie der Erfolg solcher Renaturierungsmaßnahmen in einem ehemaligen Torfstichgebiet überprüft werden kann. Dabei wird zunächstdie generelle methodische Vorgehensweise für solche Erfolgskontrollen erläutert. In drei weiteren Kapiteln werden der Ausgangszustand vor Beginn der Maßnahmendurchführung hinsichtlich des Wasserchemismus von Steh- und Fließgewässer sowie der aquatischen und bodenlebenden Käferfauna dargestellt. Als ein wesentliches Ergebnis zeigt sich, dass viele dieser Oberflächengewässer noch einen für Hochmoore weitgehend typischen Chemismus aufweisen, das allerdings je nach Grad der menschlichen Beeinflussung für einzelne Inhaltsstoffe mehr oder weniger deutlich verändert ist. Somit ist eine wesentliche Voraussetzung für ein Gelingen der Renaturierungsmaßnahmen erfüllt. Für beide untersuchten Käfergruppen ist das Wurzacher Ried von überragender Bedeutung als Lebensraum für die regional zu erwartenden moortypischen Arten. So hat beispielsweise der tyrphobionte, und damit für sein Überleben vollkommen auf intakte Hochmoore angewiesene Laufkäfer agonum ericeti (Hochmoor-Glanzflachläufer) im Wurzacher Ried sein wahrscheinlich größtes, zusammenhängendes Vorkommen in Deutschland. Wie der Autor darstellt, wird es möglich sein, über zukünftige Erhebungen zum Vorkommen und der Häufigkeit dieses Laufkäfers sowie weiterer sogenannter Zeigerarten auch unter anderen Tiergruppen, die Entwicklung des Wurzacher Riedes als Lebensraum für hochmoortypische Tierarten bewerten. Hinsichtlich der Auswirkungen der Renaturierungsmaßnahmen lassen schon die hier vorgestellten dreijährigen Untersuchungen erste Trends erkennen. Allerdings, und so wird anhand konkreter Beispiele dargestellt, ist der zeitliche Ablauf bis zur Erreichung des Ziels „selbstregulierendes (Moor)Ökosystem“ kaum vorhersagbar. Nur durch die langfristige Bereitschaft aller Verantwortlichen, die entsprechenden Entwicklungen im Wurzacher Ried über eine Erfolgskontrolle zu dokumentieren, besteht die vielleicht einmalige Chance, sowohl wesentliche Grundlagendaten einer Regenerations-Sukzession zu erhalten als auch ein Vorbild für zukünftige Umweltbeobachtung zu liefern.

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1999

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