Zur Konzeption der Protagonistenidentität im deutschen Artusroman um 1200
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Die Arbeit zeigt Zusammenhänge zwischen der spezifischen Handlungsstruktur des Artusromans und einer Neukonzeptionalisierung der Protagonistenidentität auf. Sie stellt in Auseinandersetzung mit Walter Haugs Modell der Symbolstruktur des Artusromans zentrale Positionen der neuen Romanpoetik heraus. Dabei werden – neben den Romanen Hartmanns und Wolframs – auch sogenannte nachklassische Artusromane einer Analyse unterzogen. Die Rezipienten des Artusromans sind Mitglieder einer höfischen Gesellschaft, deren durch Verhaltensformalisierung geprägte Interaktionsformen dem Überlegenheitsbestreben eines einzelnen dienlich sein können. Wahrheit ist erkennbar in der Vermittlung durch Reflexion; in gleicher Weise erfordert die Konfrontation mit dem neuen Helden des Artusromans eine auf Reflexion angelegte Rezeption des Kennenlernprozesses. Diese wird gesteuert durch die Strukturierung des Artusromans, dessen Wirklichkeitsbezug letztlich nicht in einem Abbildverhältnis zur historisch-sozialen Realität besteht, sondern in der Reflexion über die Modalitäten der Wahrnehmung von Realität.