Die Hitlerjugend
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Die „Hitlerjugend“ (HJ) ist jedem geläufig, der während der Zeit des Dritten Reiches Mitglied dieser Organisation war. 1926 gegründet, wurde sie nach Ausschaltung anderer Jugendverbände zur deutschen Einheitsjugend, in der alle Jungen und Mädchen Mitglied zu sein hatten. Meschenmoser spürt den ersten Jahren ebenso wie dieser Entwicklung nach, beschreibt das Verhältnis von Staat und HJ, die Aufgaben, Ziele und die Gliederung des Jugendverbandes. Jungvolk, BDM und Landdienst werden ausführlich vorgestellt und philatelistisch mit Dokumenten, Belegen und sogar mit der Dienstpost der HJ illustriert. Für die Friedens- und Kriegsjahre widmet sich der namhafte Autor auch den einzelnen Diensten und Leistungsangeboten dieser staatlichen Jugendorganisation, der weltanschaulichen Schulung und dem sportlichen Erlebnisangebot, den Treffen und Lagern, den Heimen, Jugendherbergen und Schulen, aber auch dem Kriegseinsatz mit vormilitärischer Erziehung, der Kinderlandverschickung, der internationalen Einbindung und dem militärischen Einsatz. Dabei wird die HJ in den besetzten Gebieten wie im GG, Polen und Luxemburg ebenso behandelt wie spezielle Einheiten und Aktionen, z. B. die SS-Division „Hitlerjugend“, Volkssturm und Organisation „Werwolf“. Mit dieser systematischen Darstellung korrigiert Meschenmoser das Bild einer HJ, das bei der Mehrzahl der Überlebenden durch den Schlussphase des Dritten Reiches geprägt ist. Er geht zu den Wurzeln, zeigt Verläufe, die sich in Postkarten, Dokumenten und Stempeln sichtbar spiegeln. Eine Fülle von teils seltenem, aber immer informativem philatelistischen Material, insgesamt 171 Abbildungen!, zeigen dem Leser auf, wie abwechslungsreich diese bisher in der Philatelie noch nicht aufgearbeitete Thematik zu belegen ist. Damit dürfte so manche Sammlung „Drittes Reich“ in wesentlichen Aspekten fundiertere Begleitung erfahren. Aber auch Multiplikatoren, Historiker, Lehrer und Bildungsvermittler erhalten hier eine Schrift an die Hand, die es ihnen ermöglicht, sich schnell in ein vergangenes Kapitel deutscher Zeitgeschichte postgeschichtlich einzuarbeiten.