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Medeas Zorn

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Medea wird als die Verkörperung der sich „feministisch empörenden Frau“ gesehen. Der Mythos dieser Zauberin, die im Zorn ihre eigenen Kinder ermordet, ist geradezu ein Paradigma für den Diskurs der Geschlechterbeziehungen. Da sich gerade im 17. und 18. Jahrhundert der Weiblichkeitsdiskurs entscheidend entwickelt, sind auch die Veränderungen eines so extremen Weiblichkeitsbildes zeitsymptomatisch. Die Studie zeigt, daß die 'starke', aktive Seite von Medeas Selbst auch in Zeiten erscheint, in denen der herrschende Weiblichkeitsdiskurs die 'schwache', passive Frau einforderte. Mit welchen - auch musikalischen - Mitteln Medeas Zorn präsentiert wird, und ob dies geschlechterspezifisch geschieht, ist eine Grundfrage der Untersuchung. Die musikalische Analyse wird mit Hilfe der barocken Affektenlehre durchgeführt. Das frühneuzeitliche Medea-Bild steht in der positiven Tradition der sogenannten femme forte, der 'starken Frau', die in der querelle des femmes des 17. Jahrhunderts eine wichtige Position bezieht. Die Neu-Interpretation des Mythos dieser antiken 'starken Frau' dient noch zum Ende des 18. Jahrhunderts dazu, die Tradition der femme forte zu verstärken und zu befestigen. Hier zeigt sich ein positives Weiblichkeitsbild innerhalb der eher frauenfeindlich geltenden musiktheatralischen Kunstform. Die Untersuchung behandelt ein Problem der musikologischen Frauen- und Geschlechterforschung, ist aber zugleich im Rahmen der fächerübergreifenden Kulturwissenschaften interdisziplinär angelegt. Es werden Medea-Opern von J.-B. Lully, M.-A. Charpentier, G. F. Händel, J.-F. Salomon, J. C. Vogel, L. Cherubini, J. S. Mayr und R. Liebermann. Die Autorin promovierte mit dieser Studie an der Universität Bremen.

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Medeas Zorn, Corinna Herr

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2000
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