Therapie der infantilen Cerebralparese
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Cerebralparetische Kinder und Jugendliche benötigen, wie heute übereinstimmend festgestellt wird, eine interdisziplinäre Betreuung und Förderung. Dabei sollte jeder Therapeut das Kind in seiner Ganzheit sehen und die Störung der Gehirnfunktionen als Ursache der komplexen Behinderung anerkennen. Das „Münchner Tageskonzept“ als umfassendes Behandlungsmodell ist dieser Forderung verpflichtet. Es wurde im Spastiker-Zentrum München, einer in Deutschland einmaligen Spezialeinrichtung, entwickelt und hat sich seit 40 Jahren bewährt. Cerebralparetische Patienten werden hier vom Kleinkind- bis ins Erwachsenenalter innerhalb der selben Einrichtung fortlaufend oder in bestimmten Entwicklungsphasen versorgt mit dem Ziel einer Integration in die Gesellschaft. Das vorliegende Buch erläutert aus orthopädischer Sicht die Basisbefunde für die interdisziplinäre Förderung der Patienten im Rahmen des Münchner Tageskonzeptes. Der Leser erhält konkrete Behandlungsvorschläge der Physiotherapie, Ergotherapie, Sprachheilpädagogik und Psychologie. Die ineinandergreifenden ärztlich geführten konservativen und operativen Therapiemaßnahmen werden dargelegt. Die Autoren beschreiben, wie dieses Rehabilitationsprogramm in den Tagesablauf der Kinder und Jugendlichen in Kindergarten, Tagesstätte, Schule, Internat und Berufsbildungswerk integriert wird und gehen dabei auch auf die Rolle der Eltern ein. Abschließend wird Stellung zur viel diskutierten Frage einer zentralisierten oder integrierten Förderung bezogen und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie auch Schwerstbehinderte in einer „beschützten Selbständigkeit“ in Würde leben können.