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Die Natur der Gesellschaft

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In der gegenwärtigen Diskussion um Umwelt ist häufig von der Naturvergessenheit der Sozialwissenschaften die Rede. Diese Vergessenheit, so die gängige Ansicht, sei dem anti-naturalistischen Diktum, Soziales nur mit Sozialem zu erklären, zu verdanken. Das vorliegende Buch lädt zu überraschenden Entdeckungen in der Geschichte der Soziologie ein. Es wird gezeigt, dass die Blindheit gegenüber der materiellen Umwelt nicht in den klassischen Schriften von Karl Marx, Émile Durkheim, Max Weber und anderen zu finden ist, sondern in einer bestimmten Lesart dieser seit dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch die nordamerikanische Soziologie vor dem ersten Weltkrieg, sowie die vom Denken Georg Simmels geprägte Stadt- und Regionalsoziologie der 1920er und 1930er Jahre, erkannte die Bedeutung von environment für die Beschreibung von Gesellschaft. In einer geschichtlichen Heranführung zu heutigen Strömungen der Umweltsoziologie holt das Buch vergessene Denkerfahrungen aus der Geschichte der Soziologie zurück. Die Analysen der soziologischen Strömungen des späten 19. und des frühen 20. Jahrhunderts liefern nicht nur eine alternative und leicht zugängliche Einführung in die aktuelle Umweltsoziologie, aus ihnen ergeben sich zudem vielfältige Anregungen für ökologische und umweltwissenschaftliche Problemstellungen des 21. Jahrhunderts. Inhalt Einleitung 1. Natur, Umwelt und Gesellschaft 2. Die europäische Tradition: Soziale Kontrolle der Natur 2.1 Karl Marx: Natur als unorganischer Körper des Menschen 2.2 Émile Durkheim: Dinge und Sachen als Teile von Gesellschaft 2.3 Max Weber: Protestantische Ethik und Naturausbeutung Exkurs: Soziale Bedingungen der frühen Umweltsoziologie 3. Die amerikanische Tradition: Natur und soziale Prozesse 3.1 William Graham Sumner: Rohstoffe und gesellschaftliche Entwicklung 3.2 Franklin H. Giddings: Objektive Erfassung der materiellen Umwelt 3.3 Edward A. Ross: Die alten Grenzen des Wachstums 3.4 William Isaac Thomas: Einstellung und Aufmerksamkeit 4. Die Umweltsoziologische Frühphase: Resümee 5. Humanökologie und Regional-Soziologie 5.1 Zur Entstehungsgeschichte 5.1.1 Robert E. Parks Rezeption in der heutigen Soziologie 5.1.2 Georg Simmel: Das Individuum im Netzwerk 5.1.3 Journalismus und die Geographie des Menschen 5.1.4 Von Berlin nach Chicago: Masse und Publikum in der City 5.2 Stadt, Land, Gesellschaft: Ein Hybrid 5.2.1 Ökologie findet Stadt 5.2.2 Humanökologie und gesellschaftliche Kommunikation 5.2.3 Stadt- und Regionalstudien - eine Neubetrachtung 5.2.4 Das Scheitern einer naturalistisch fundierten Soziologie 6. Die Zwischenzeit: Soziale Strukturen im Vakuum Exkurs 2: Globaler Umweltdiskurs 7. Die „neuen“ Umweltsoziologien: Zwischen Realismus, Konstruktivismus und Ökozentrismen 7.1 Neue Problematisierungen im alten Paradigma 7.1.1 Soziologie der Umweltbewegungen 7.1.2 Dunlap und Cattons New Ecological Paradigm 7.1.3 Die Soziologie der erbauten Umwelt 7.2 Radikalisierungen der Umweltsoziologie 7.2.1 Die Mythen der Natur 7.2.2 Ökologische Kommunikation 7.2.3 Historisch-Materialistische Weltsystemtheorie 7.3 Versuche der Neugestaltung der Soziologie 7.3.1 Symmetrische Anthropologie 7.3.2 Ökophilosophien 8. Rückblick und Ausblick: Soziologie und ihre Grenzen 8.1 Das Naturalisierungssyndrom der Soziologie 8.2 Ökologie und Soziologie am Wendepunkt 8.3 Zusammenfassende Schlussgedanken Literatur

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ISBN
9783779910718

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2001

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