Die Liebe gab mir Hoffnung
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Sie war siebzehn, als man 1937 ihren Vater verhaftete, mit dreiundzwanzig wurde sie selbst zu sieben Jahren Lagerhaft verurteilt. Tamara Petkewitsch erzählt über diese schreckliche Zeit so unmittelbar und schonungslos sich selbst gegenüber, daß kein zeitlicher Abstand zu spüren ist und das Erzählte zu einem authentischen, ergreifenden Zeugnis von Liebe und Verrat, von menschlicher Größe und Niedertracht, von Hoffnung und Verzweiflung wird. Tamara Petkewitsch muß schon als Siebzehnjährige eine ungewöhnliche Faszination ausgeübt haben. Aber sie schlägt alle Anträge aus, die ihr in Leningrad gemacht werden, und folgt einem Medizinstudenten in die Verbannung nach Kirgisien. Hartnäckig hatte Erik um sie geworben und ihr Liebe und Treue geschworen. Als sie dann zusammenleben, betrügt er Tamara und verrät sie schließlich, um die eigene Haut zu retten. Im Straflager, wohin sie als angebliche Spionin 1943 kommt, wird sie mit weiteren menschlichen Abgründen konfrontiert. Ein Arzt rettet der attraktiven jungen Frau das Leben und fordert dafür seine „Belohnung“. Später verliebt er sich in sie, beschützt sie lange Zeit, raubt ihr aber schließlich den gemeinsamen Sohn. Tamara Petkewitsch erzählt nicht nur von den Schrecknissen jener Zeit, sondern auch von wunderbaren Menschen, die ihr in Momenten größter Verzweiflung geholfen haben. Und so bitter die Erinnerungen dieser sensiblen und zugleich starken Frau bisweilen sind, so strahlen sie doch eine menschliche Wärme und eine Liebe zum Leben aus, die den Leser noch tiefer erschüttern als das Leid, das Tamara Petkewitsch erdulden mußte.