Skandalöse Bilder - skandalöse Körper
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Die Autorin verfolgt am Beispiel von M. Duchamp, C. Sherman, R. Mapplethorpe u. a. die spannende Geschichte amerikanischer Kunstkontroversen. In ihnen sind Ästhetik, Geschlecht und Politik aufs engste miteinander verknüpft. 1989 hatte sich in den USA erstmals der Direktor eines Kunstmuseums wegen der Ausstellung „obszöner“ Kunst vor Gericht zu verantworten. Dies ist Symptom eines historisch weitergreifenden Phänomens, denn schon zu Beginn dieses Jahrhunderts haben sich Künstler und Künstlerinnen immer wieder über herrschende Darstellungskonventionen hinweggesetzt und Publikumsproteste hervorgerufen. Die Provokation des Schockierenden ist jedoch mehr als eine von den Künstlern beliebig einsetzbare Strategie. Anhand einer ausführlichen Auswertung der politischen und kunstwissenschaftlichen Diskussion wird belegt, daß nicht die Kunstwerke Empörung auslösen, indem sie etwas Skandalöses darstellen, sondern daß es vielmehr großer rhetorischer Anstrengung bedarf, bis die Kunst als Schmutz, Pornografie oder etwas „Perverses“ installiert ist. In einem historischen Überblick über das Häßliche in der ästhetischen Theorie wird der Zusammenhang zwischen den Diskursen um „Kunst“, „Reinheit“, „; Nation“ und „Geschlecht“ und der Verknüpfung dieser Begriffe heutzutage sichtbar. Es wird deutlich, innerhalb welcher Prozesse ein Kunstwerk „skandalös“wird und welche Rolle die Künstler, aber auch die Kunsthistoriker, dabei spielen.