Psychologie des ersten Eindrucks
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Jenseits psychologischer Laborexperimente stehen besonders die Verhaltensweisen, Erlebnis- und Bewertungsmuster alltäglicher mitmenschlicher Begegnungen im Interesse der angewandten Sozialpsychologie: Was veranlasst zum Beispiel Menschen, die sich nicht kennen, aufeinander zuzugehen oder sich abzuwenden? Welche Motive und Techniken der Selbstdarstellung gibt es? Das Spiel wechselseitiger Beeindruckung und Selbstinszenierung hat eine lange Geschichte und wird maßgeblich von kulturellen und religiösen Rahmenbedingungen beeinflusst. Die vorliegende, in den baltischen Staaten, Deutschland, Rumänien, Russland, der Türkei und der Ukraine durchgeführte Studie untersucht den Schlüsselreiz Haare als nonverbales Kommunikationsmittel des ersten Eindrucks und als Auslöser von Sympathie oder Antipathie. Dabei werden sowohl die Eindruckswirkung der Haare als Charaktermerkmal und die Ausdruckswirkung als soziale Technik der Selbstpräsentation berücksichtigt. Demgegenüber spielt die Selbstwahrnehmung der eigenen Haare bei der Bewertung des persönlichen Wohlbefindens und der Lebensqualität eine große Rolle. Auch die Qualität der Haarpflege und ihr Zusammenhang mit ausgewählten Persönlichkeitsmerkmalen wird untersucht. Mit den Ergebnissen aus verschiedenen Ländern bieten die Autoren einen breiten Einblick in die unterschiedlichen Sensibilitäten verschiedener Völker und Kulturen. Die Studie soll dem Leser Anreiz geben, sich selbst in seinem Verhalten zwischen Eindruck und Ausdruck zu entdecken und darauf vielleicht nachdenklich, vielleicht auch schmunzelnd zu reagieren. Wer mit mehr Lust sein Alltagsverhalten beobachtend erlebt, kann es unter Umständen, falls notwendig, auch leichter verändern.