Ein Kind wird getötet
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Der französische Psychoanalytiker Serge Leclaire, Weggefährte Jacques Lacans, dechiffriert in diesem Essay Träume und Phantasmen, die ihm seine Analysanten mitgeteilt haben. Er führt damit seinen Versuch aus Psychoanalysieren (auch bei Turia + Kant erschienen) fort, die Praxis und die Theorie des psychoanalytischen Prozesses zusammenzuführen. Ein Kind wird getötet, das ist eine zutiefst verstörende Vorstellung, die umgangen und ignoriert wird. Dennoch bleibt es niemandem erspart, das Kind (auch in sich), das die geheimen Wünsche der Eltern in sich vereint, zu töten. Sein unheimliches Bild hat sich in unserem Unbewussten festgesetzt. 'His Majesty the baby' herrscht dort als allmächtiger Tyrann. Das Subjekt kann nur leben, es kann nur lieben, wenn es sich von ihm befreit und diesen ebenso notwendigen wie unmöglichen Tötungsakt immer wieder in Angriff nimmt. Es geht dabei um eine bewusste und ständig zu erneuernde Absage an den Narzissmus. Dafür erweist sich der 'Todestrieb' als wegweisend, insofern als er immer schon auf das 'Alte' ausgerichtet ist, auf das unsterbliche Kind unserer Träume.