Mittelalterliche Dorfkirchen in Thüringen
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Dorfkirchen sind ein markantes Element der europäischen Kulturlandschaften. In vielen Ländern gehören sie zu den ältesten baulichen Zeugnissen christlichen Glaubens und veranschaulichen in ihrer Gestalt und Ausstattung exemplarisch Kontinuität und Wandel religiöser Lebensformen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Mit diesem Arbeitsheft des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege werden erstmals die mittelalterlichen Dorfkirchen einer zentralen Region Thüringens zusammenhängend vorgestellt und systematisch untersucht. Den Ausgangspunkt bildet die Beschreibung charakteristischer Bautypen und Bauformen und die Darstellung wesentlicher Entwicklungslinien vom hohen Mittelalter bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts. Über die Formanalyse hinaus werden die Techniken und Konstruktionen des mittelalterlichen Stein- und Holzbaus untersucht und in ihrer Bedeutung für die historische Bauforschung dargestellt. Das Kernstück der vorliegenden Arbeit ist die historische Analyse des kirchlich-religiösen, politischen und gesellschaftlichen Kontextes der mittelalterlichen Dorfkirchen. Ihre Ergebnisse belegen den hohen Quellenwert dieser Bauwerke für die Landeskunde. Ein abschließender Vergleich mit den zeitgenössischen Sakralbauten der Klöster, Stifte und Städte und den Kleinkirchen benachbarter Regionen macht nicht nur die Besonderheiten der untersuchten Dorfkirchen, sondern auch die Konturen einer Thüringer Sakrallandschaft sichtbar. Ein auf CD-ROM beigefügter Katalog gibt darüber hinaus weiterführende Informationen zu mehr als 400 Bauwerken.