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Die Budapester Orpheumgesellschaft

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Das vergnügungsfreudige Wien des Fin de Siècle strömte allabendlich in die Varietés und ‚Rauchtheater’ der Leopoldstadt. Eines der legendärsten, anrüchigsten, komischsten und skurrilsten Unterhaltungstheater war die Budapester Orpheumgesellschaft. Über 30 Jahre hindurch, von 1889–1919, spielte sie an verschiedenen Spielorten jeden Abend 4 Stunden lang eine für heute unvorstellbare Mischung aus Jargon-Theater, gepaart mit Wiener Volksliedgut, Kabarett, Akrobatik, Tanz und Unterhaltungsmusik: täglich 2 Possen und zusätzlich diverse Solonummern. Das Publikum wurde bei Gulaschgeruch, Tellerklappern, Tabakqualm sowie gefüllten Bier- und Weingläsern mit jüdischer Komik zum Lachen gebracht. Hans Moser, Karl Farkas, Fritz Grünbaum und viele andere wurden von ihnen beeinflusst. Armin Berg, die Gebrüder Rott, Josef Koller, Paula Walden und viele andere jüdische und nicht jüdische Künstler machten die ‚Budapester’ zu einem einmaligen und bunten Ensemble. Karl Kraus bezeichnete ihre Vorstellungen als „das einzige reelle Theatervergnügen, das Wien nach Girardi heute zu bieten hat.“ Ihr gefeierter Star war Heinrich Eisenbach, ein Meister der Verwandlungskunst, der in seinen Solovorträgen die Völker Habsburgs karikierte, aktuelle Ereignisse aufgriff und sie jüdelnd der Lächerlichkeit preisgab. Heute noch kursieren seine „Lotzelach“ als jüdische Witze in unzähligen Witzbüchern. Der Autor Georg Wacks erzählt die Geschichte der Budapester Orpheumgesellschaft, die 3 Jahrzehnte lang die Unterhaltungsszene Wiens beeinflusste, erstmals umfassend und stellt ihre Protagonisten, ihre Spielorte und ihr Repertoire chronologisch vor. Mit zahlreichen Originaltexten, Liedern, Anekdoten und einigen Abbildungen versehen, vermittelt sein Buch die einzigartige Atmosphäre dieser zu ihrer Zeit berühmten Jargon-Bühne.

Parameter

ISBN
9783854930549

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Publikation

2002

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