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Als Briefkurier durch Persien

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Im Auftrag des Königs von Portugal als Briefkurier durch Persien Reihe „Alte abenteuerliche Reiseberichte“ „Ich befand mich viele Male in Todesgefahr, indem ich in Gefangenschaft geriet, ausgeraubt wurde und mein Weg mich durch die Länder solch barbarischer und fremder Völker führte.“ Im Jahre 1560 veröffentlichte António Tenreiro diese Zeilen und schilderte seine abenteuerlichen Fahrten zwischen dem Persischen Golf und Portugal. Jahrhunderte später liegt mit dieser Ausgabe sein Bericht nun erstmals in deutscher Sprache vor. Zum Autor: So kenntnis- und detailreich sich António Tenreiros Reiseschilderungen präsentieren, so wenig mitteilsam ist der Autor, wenn es darum geht, Angaben zu seiner Person zu machen. Immerhin enthalten zeitgenössische Chroniken einige wenige biografische Fakten über den Autor dieses Buches. So weiß man, dass er kurz nach seiner Ankunft in Lissabon, am Höhepunkt seines Lebens, Opfer eines Mordanschlages wurde, den er aber überlebte. Er zog sich daraufhin, mit einer königlichen Leibrente wohlversorgt, nach Coimbra zurück. Seine Begabung als Reise-schriftsteller entdeckte er erst dreißig Jahre nach seiner Rückkehr ins Mutterland, schuf aber so mit seinem Buch eine der informativsten zeitgenössischen Beschreibungen der Welt, die er bereiste. Zum Herausgeber: Johannes Pögl (Jahrgang 1948) ist als Dozent für romanische Philologie an der Universität Salzburg tätig. Seine Beschäftigung mit den Erzählliteraturen romanischsprachiger Länder veranlasste ihn zu zahlreichen Dokumentationen und Übersetzungen älterer Texte, u. a. auch aus dem Bereich der portugiesischen Reiseliteratur des 16. Jahrhunderts. Daneben hat er bereits mehrere Bände für die Edition Erdmann herausgegeben. Leseprobe: Anderntags setzten wir unsere Reise durch diese Gegend des genannten Reiches fort. Nachdem wir ein Gebirge überquert hatten, gelangten wir in bewohntes Gebiet mit Dörfern und großen bäuerlichen Anwesen, und in der Nähe trafen wir auf Festungsbauten und Felsenkastelle sowie auf Regenwasserzisternen. Diese Festungen und Burgen dienen dazu, den Bewohnern der Gegend Aufnahme und Unterschlupf zu gewähren, sobald sie merken, dass Räuber nahen, um sie auszurauben; denn es sind niemals weniger als hundert, die da kommen. Diese Räuber sind Turkmenen und stammen aus dem Reich des Sufi. Sie leben jahraus, jahrein auf freiem Feld in Zeltdörfern. Dabei ziehen sie runde weiße Zelte aus Tuch über andere aus Wollfilz. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie durch die Aufzucht von Kleinvieh und Pferden. Es sind hellhäutige und rothaarige Leute. Sie kleiden sich in Tücher aus stark wattierten Baumwollstoffen und tragen reich verzierte lange Röcke, die ihnen bis zu den Knöcheln hinabreichen. Im Winter tragen sie diese gefüttert, und zwar mit den Fellen von Lämmern und Füchsen. Die Frauen sind schön. Sie knüpfen mit großer Kunstfertigkeit Teppiche aus Seide. Sie halten sich ständig in den Zeltdörfern auf, und jedes Zeltlager dürfte aus fünf- oder sechshundert Zelten bestehen, wenn es auch zumeist weniger waren.

Parameter

ISBN
9783522600392

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Publikation

2002

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