Technische Minimierung von Bauwerkschwingungen bei Erdbeben

Eine der am meisten gefürchteten und destruktivsten Naturerscheinungen, denen der Mensch auf diesem Planeten ausgesetzt ist, sind starke Erdbeben. Dabei werden enorme Energiekontingente in wenigen Sekunden freigesetzt. Durch diese plötzlich freigesetzten Energiemengen, die mit der von Atombombenexp-losionen verglichen werden können, entstehen starke Zerstörungen in der betrof-fenen Region. Das „Große Erdebeben“ von San Fransisco 1906, das eine Stärke von 8,3 auf der Richterskala erreichte, zerstörte 13 km² der Innenstadt und for-derte hunderte Todesopfer. Das seitdem stärkste, in Kalifornien gemessene Erd-beben, fand 1994 am Nordrand von Los Angeles statt. Es hatte eine Stärke von 6,8 auf der Richterskala. Die Berge in der Umgebung wuchsen dabei zum Teil mehr als 30 cm, Autobahnbrücken wurden zerstört, eine Hauptölpipeline und hunderte von Gasleitungen brachen. Es wird das geolo-gische Phänomen der Erdbeben insgesamt und seine besondere Bedeutung für die dynamische Belastung von Bauwerken dargestellt. Die Theorie der Baudynamik wird einführend vorgestellt. Die so genannte erdbebensichere Bauweise wird durch eine Reihe von bautech-nischen Maßnahmen realisiert. Diese werden möglichst kombiniert eingesetzt und sind in der Lage die Standsicherheit, insbesondere von mehrgeschossigen Gebäuden, bei dynamischer Belastung ganz erheblich zu erhöhen. Speziell der passive Schwingungstilger, als eine sehr effektive Methode der erdbebensi-chernden Bauweise, soll im Rahmen dieser Ausführungen genauer untersucht und in seiner Wirkungsweise dargestellt werden. AUTOR: Der Autor ist Bauingenieur und Wirtschaftsingenieur. Er ist in Los Angeles geboren und hat das Northridge Erdbeben 1994 selbst miterlebt. Sein Spezialfach ist die Baudynamik von Hochbauten.