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Der Schimpanse im Menschen - das gottebenbildliche Tier

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Es sind die großen Fragen nach dem Woher und Wohin, nach dem Warum und nach einem tragenden Grund des Lebens, die heute viele nachdenkliche Menschen bewegen. Die Religionen versuchten über Jahrtausende Antworten zu geben. Seit 500 Jahren hat das wissenschaftliche Forschen und Denken jedoch immer neue kritische Fragen an das bewährte religiöse Menschheitswissen gestellt. Hat der Gottesglaube durch unser aktuelles Wissen von der Entstehung des Kosmos seine Kraft verloren? Was wissen wir über die Herkunft des Menschen und über seine - zum Teil nahe - Verwandtschaft mit allem Lebendigen? Wird damit die christliche Sicht - der Mensch als Krone der Schöpfung - erschüttert? Manche der herkömmlichen Positionen in Theologie, Unterricht und Predigt wollen uns nahe legen, das aktuelle Wissen vom Kosmos und vom Leben habe für die Religion wenig Bedeutung. Wer sich darauf einlasse, gehe vielleicht den ersten Schritt zum Atheismus - andere vermuten das Gegenteil. Könnte der Unglaube, das schwindende Vertrauen in einen tragenden Grund des Lebens, der Mangel an Ehrfurcht vor allem Kreatürlichen auch mit der Verabschiedung der Religion von einem lebendigen Gespräch mit dem zeitgenössischen Denken in Wissenschaft und Alltag zusammenhängen? Die neue Reihe „Unser Kosmos - unser Leben“ will eine Brücke schlagen. Zwischen dem modernen Wissen über den Kosmos und das Leben einerseits und dem Ursprungswissen der Religionen andererseits liegt für den heutigen Menschen ein tiefer Graben. Wie lässt sich der Lobpreis einer herrlichen, aber auch bedrohlichen Schöpfung und die Faszination über eine noch immer tastend und äußerst vielfältig voranschreitenden Evolution zusammendenken? Die neue Reihe „Unser Kosmos - unser Leben“ nimmt Fragen auf, die sich Tag für Tag aus den Einsichten und Entdeckungen der Naturwissenschaft ergeben. Die Zugänge sind unterschiedlich, knapp, verständlich, neugierig, faszinierend. Und sie bleiben nicht ohne konkrete Konsequenzen für die einmalige Gabe des Lebens auf unserem 4,6 Milliarden Jahre alten Planeten, genannt Erde. Erst in den letzten drei Jahrzehnten hat der Mensch erfahren, dass er einen ganz besonders nahen tierischen Verwandten hat, den Schimpansen. Atemberaubende Beobachtungen im afrikanischen Regenwald haben ebenso dazu beigetragen wie verblüffende wissenschaftliche Experimente mit Menschenaffen (Erlernen der Gebärdensprache). Die Grenzlinie zwischen Mensch und Tier muss neu gezogen werden. Nicht nur genetisch sind Mensch und Schimpanse nahezu identisch, auch im Verhalten gibt es eine erschreckende Nähe. Noch nicht einmal die Sprachfähigkeit als Trennungslinie ist in der Evolution des Menschen genau zu markieren. So gehören wir bleibend zur Naturgeschichte und haben zugleich in einer unübersehbar differenzierten kulturellen Evolution eine fragwürdige Sonderstellung erreicht. Muss die tief in unserer Kultur verankerte Sicht dieser Sonderstellung des Menschen oder gar dessen „Gottebenbildlichkeit“ aufgegeben werden? Müssen wir unser Menschenbild revidieren und die Zuordnung von Evolutionsbiologie und Schöpfungsglaube neu überdenken? Wolf-Rüdiger Schmidt verfolgt eine abenteuerliche Spur neuester Wissenschaftsgeschichte und fragt nach den Konsequenzen für Religion und Ethik. Wolf-Rüdiger Schmidt, Dr. phil., Fernsehredakteur im Bereich Kultur, Wissenschaft und Religion; zahlreiche Fernsehdokumentationen; wohnt und arbeitet in Wiesbaden und Mainz.

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ISBN
9783579005980

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2003

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