Untersuchung der Hämolyse und Blutzellschädigung von Schweineblut durch verschiedene Blutpumpen im Modell eines künstlichen Kreislaufes
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In künstlichen Kreislaufsystemen können isolierte Organe für êinige Stunden am Leben erhalten werden. Besonders günstig ist es, diese Organe mit dem körpereigenen Blut zu perfundieren. Hierzu werden Blutpumpen benötigt, die das Blut möglichst wenig traumatisieren. Die bekannten Rollenpumpen genügen dieser Anforderung nicht. Im Rahmen dieser Arbeit wurden deshalb zwei neue Pumpen getestet. Diese Pumpen, als Wechselkammerpumpe und Pulspumpe bezeichnet, wurden mit drei kommerziell erhältliche Rollenpumpen von den Firmen Fresenius, Stöckert und Watson-Marlow verglichen. Als Kenngröße für die Erythrozytentraumatisierung wurde die Freisetzung von Hämoglobin aus Erythrozyten beurteilt. Diese Hämolyse wurde als Index (Normalized Index of Hemolysis (NIH) normiert. Die Untersuchung ergab, dass für die neuen Blutpumpen der Index um 50 bis 60 % niedriger lag als bei den Rollenpumpen. Der NIH erwies sich als geeigneter Parameter zur Beurteilung der hämolysierenden Wirkung von Blutpumpen. Ebenfalls wurden die Auswirkungen der Pumpen auf Thrombozyten und Leukozyten untersucht. Hierbei wurde die Zellzahl dieser Blutzellen bestimmt. Die Konzentration der Thrombozyten nahm im Gegensatz zu den neuentwickelten Pumpen über den Versuchszeitraum bei den Rollenpumpen fast um den doppelten Wert ab. Die Leukozytenzahlen zeigten nur geringfügige Veränderungen und blieben bei allen Pumpen relativ stabil. Es ist weiterhin zu untersuchen, mit welchem konstruktiven und fertigungstechnischen Aufwand die neuen Pumpen für die Versuchspraxis eingesetzt werden können. Diese Arbeit wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Ersatzmethoden für den Tierversuch“ gefördert.