Leben zwischen den Geschlechtern
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„Was ist es denn, Mädchen oder Junge?“ - lautet zumeist die erste Frage nach der Geburt eines Kindes. Doch bei etwa 100000 Menschen allein in Deutschland läßt sich diese Frage nicht klar beantworten. Sie haben männliche und weibliche Geschlechtsorgane und gelten als intersexuell. Es gibt eine Vielzahl von Ursachen und Formen der Ausprägung. Manchmal ist das Aussehen weiblich, obwohl die entsprechenden inneren Organe nicht vorhanden sind, manchmal wächst einem scheinbaren Mädchen in der Pubertät ein Penis. Die Varianten zwischen Mann und Frau sind höchst vielfältig. Da die Gesellschaft aber Eindeutigkeit fordert, entscheiden bisher die Eltern und die Chirurgen über das Geschlecht. Zu 90% schaffen sie Mädchen, weil diese Operation leichter ist. Die Folge sind oft große persönliche Dramen, da das innere Empfinden der betroffenen Personen ganz anders ist und sie sich fremd im eigenen Körper fühlen. Ulla Fröhling ist es gelungen, mit vielen Intersexuellen ins Gespräch zu kommen, die von ihrem ungewöhnlichen „Leben mit dem dritten Geschlecht“ berichten. Sie schildern nicht nur ihre zahlreichen Konflikte mit der Umwelt, sondern auch das zunehmende Selbstbewußtsein der „Zwitter“, die sich inzwischen in Selbsthilfegruppen organisieren und eine Gesetzesänderung verlangen, eine Überwindung der zwangsweisen Zuordnungen. Gespräche mit Psychologen, Medizinern und Sexualwissenschaftlern vervollständigen die unterschiedlichen Sichtweisen zum Thema.
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