Ernst und Spiel
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Unter den zahlreichen Wechselprozessen zwischen Film und Theater hat das Sujet »Theater im Film« bisher noch keine große Beachtung erfahren. Als spezifische Ausprägung des alten Topos vom »Spiel im Spiel«, erzählen zahlreiche Theaterfilme – darunter Filmklassiker wie Ernst Lubitschs »Sein oder nicht sein« oder Marcel Carnés »Knder des Olymp« – von Grenzgängen zwischen Bühne und Leben. In das Bühnengeschehen fließt die Realität ein und in die Wirklichkeit Strukturen des Theaters. Es sind Filme, die die Grenze zwischen Ernst und Spiel in Frage stellen. Jüngere Filme – wie »Shakespeare In Love« und »Moulin Rouge« – zeigen, dass sich unter der Oberfläche eines bildgewaltigen Unterhaltungskinos hochkomplexe Diskurse zum Verhältnis von Ernst und Spiel bewegen. Die scharfsichtige Analyse dieser Diskurse erweitert nicht nur den Blick auf die Theaterfilme selbst. Sie öffnet auch den Horizont unserer Vorstellungen von Realität und Fiktion. Das Buch leistet somit eine hochspannende Auseinandersetzung mit einem bislang wenig beachteten Thema.