Entwürfe weiblicher Identität in der Moderne
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„Milena Jesenská (1896-1944) und Alice Rühle-Gerstel (1894-1943) wurden in Prag, Gina Kaus (1893-1985) und Vicki Baum (1888-1960) in Wien geboren. Die persönlichen und professionellen Beziehungen zwischen den vier Frauen sind vielfältig. Sie nahmen die Form von Kooperationen und gegenseitiger Unterstützung an; Baum brachte Kaus bei Ullstein heraus, Kaus plante vor dem sogenannten Anschluß Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland einen Verleger für Rühle-Gerstels einzigen Roman zu finden, Jesenská übersetzte Kaus ins Tschechische, Baum und Kaus schrieben in den USA zusammen ein Musical, um einige Beispiele zu nennen. Über dieses Netzwerk an Zusammenarbeiten hinaus sind es vor allem strukturelle Korrespondenzen, die Verindungen herstellen, die über biographische Zufälligkeiten hinausgehen. Jede dieser Frauen begriff wesentliche lebensgeschichtliche Entscheidungen und deren Literarisierungen als Protest, vor allem gegen die Väter. Die unterschiedlichen Formen und Konsequenzen dieses Protests ergeben, miteinander gelesen ein koplexes Bild weiblicher Identitäten in der Moderne nach 1900“ (Aus dem „Vorwort“)