Verfassung und Verfassungswandel
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Günther Grünthal hat sich in seiner fast vier Jahrzehnte währenden Lehr- und Forschungstätigkeit intensiv mit dem weitverzweigten Themenfeld deutscher Verfassungsgeschichte im Allgemeinen, der Entwicklung des preußischen Parlamentarismus im 19. Jahrhundert im Besonderen, auseinandergesetzt. Der hier vorgelegte Band versammelt 18 seiner kleineren Schriften und bietet damit eine repräsentative Auswahl von Beiträgen aus dem Gesamtœuvre des Historikers - gruppiert um fünf große Themenbereiche der preußisch-deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Die erste Themengruppe gilt ausgewählten Fragen der Revolution von 1848/49. Die im zweiten Abschnitt zusammengefaßten Untersuchungen erörtern Etappen und Stationen der Entwicklung Preußens zum Verfassungsstaat. Eine Überblicksstudie behandelt strukturelle Probleme konstitutionellen Regiments in Preußen zwischen der Märzrevolution und dem Ende der Konfliktzeit. Im Anschluß daran folgen u. a. Arbeiten zu den wohl wichtigsten Marksteinen des Konstitutionalisierungsprozesses in Preußen: zum Verfassungsoktroi vom 5. Dezember 1848 sowie zu den Modalitäten und Funktionsmechanismen des 1850 installierten preußischen Dreiklassenwahlrechts. Person und Lebenswerk des preußischen Ministerpräsidenten Otto von Manteuffel haben Günther Grünthal mehrfach eingehend beschäftigt. Diesem Forschungsinteresse trägt der dritte Abschnitt des Bandes Rechnung, der drei Studien zu ausgewählten Aspekten der „Ära Manteuffel“ präsentiert. Beiträge zur Parteiengeschichte der Weimarer Republik bilden die Brücke zum 20. Jahrhundert: eine Studie zur Kommunalpolitik der SPD, vornehmlich im Chemnitzer Umland, sowie eine tiefdringende, von der Forschung stark rezipierte Untersuchung zur Geschichte der Zentrumspartei in den späten Jahren der Weimarer Republik, die zu den wichtigsten Publikationen aus der Feder Günther Grünthals zählen dürfte. Abgeschlossen wird der Band mit einem weit ausholenden Beitrag zur Zeitgeschichte, der den Wegen und Wandlungen deutschen Schicksals im Zeitalter des Kalten Krieges nachspürt. Aus dem Vorwort der Herausgeber