Chronik der Gemeinde Wolferschwenda in Thüringen
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Im Jahre 1968 übergab mir Bürgermeister Joseph Steiner die Chronik, die bis zu diesem Zeitpunkt der Lehrer Herbert Siebenhaar geführt hatte. Zunächst nicht begeistert über diese zusätzliche Arbeit, da ich voll im beruflichen Stress stand, fand ich zunehmend Interesse an dieser schönen Aufgabe. Lehrer Siebenhaar hatte die Ortsgeschichte neu begonnen zu schreiben, da er beispielsweise nicht auf eine ältere Chronik oder andere Dokumente zurückgreifen konnte. Er war darauf angewiesen, ältere Bürger wie Gotthard Weberstedt und andere zu befragen und stellte auch eigene Überlegungen über die Entstehung des Ortsnamens an. Auch ich schöpfte aus dem Fundus des Wissens älterer Bürger und war bereits vor meiner chronistischen Tätigkeit ein aufmerksamer Zuhörer, wenn mein Vater Henry Weinmann, seine Schwester Helene Hack oder auch Leberecht Fleischhauer aus vergangenen Zeiten erzählten. Noch heute befrage ich oft den ältesten Bürger des Ortes, Otto Pabst, der über ein ausgezeichnetes Gedächtnis verfügt und von dem ich viele Hinweise erhielt. Wichtig für meine Arbeit war auch ein Brief der Pfarrerswitwe Erna Klüver. In ihm teilte sie mir mit was sie aus Fragmenten einer Chronik, die Pfarrer Friedrich Weinmann 1843 geschrieben haben soll , herausgelesen hat. Leider ist eine solche Chronik bis heute nicht gefunden worden; auch diese Fragmente sind nicht mehr vorhanden. Auch aus den Kirchenbüchern konnte ich bisher nicht schöpfen. Das Archiv in Allmenhausen, in dem uralte Kirchenbücher und Literatur lagerten, war in einem total desolatem Zustand und wurde von einem ABM-Team der Kirche vor dem Verderb gerettet. Der jetzt für Wolferschwenda zuständige Pfarrer Dr. Hermann Bretschneider aus Großenehrich hat mir bereits Einsicht in die Kirchenbücher gewährt. Eine weitere Quelle war die Familienchronik, die Johann Christoph Kühn 1774 begonnen hat und in der Mitglieder aus fünf Generationen der Familie Weinmann Ernteergebnisse, Wetterabnormitäten und besondere Vorkommnisse aufgeschrieben haben. Für die neuere Ortsgeschichte waren die Tagebücher meines Vaters, eigene Tagebücher und eine Sammlung von Zeitungsartikeln, die meine Mutter angelegt hatte die Grundlage. (Aus dem Vorwort von Wolfgang Weinmann)