Buchstäblichkeit
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Seit den 60er Jahren hat das „Buchstäbliche“ als „Literalism“ Konjunktur (in der Diskussion der Minimal Art und vor allem als „Grammatologie“ bei Jacques Derrida). Dieses Buch zeit, dass das „Buchstäbliche“ als prinzipielle Voraussetzung der ästhetischen Moderne schon 200 Jahre früher zugrunde gelegt und reflektiert worden ist. Tatsächlich taucht der Begriff schon bei Goethe und den Schlegel-Brüdern auf – in einer Verwendung, die jener der längst etablierten Moderne entspricht. Schon um 1800 steht das „Buchstäbliche“ für den Eigensinn des Signifikanten, für eine Desintegration der künstlerischen Äußerung von lebenspraktischen Zusammenhängen und insgesamt für eine Selbstbezüglichkeit des sprachlichen und bildnerischen Materials, die das Kunstwerk als Solitär dastehen lässt: Die künstlerische Äußerung ist, was sie ist.