Der Wiederbeginn der Geschichte
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Ralf Dahrendorf legt in diesem Buch eine Auswahl seiner wichtigsten Reden und Aufsätze aus den vergangenen 15 Jahren vor. Sie bieten nicht nur einen Einblick in die Gedankenwelt des großen Soziologen, sondern sind zugleich eine kritische Bilanz der weltpolitischen Entwicklung seit dem Epochenjahr 1989. In den Zeiten des Kalten Krieges ist die Geschichte gleichsam zu einem künstlichen Stillstand gekommen. West und Ost waren jahrzehntelang fixiert auf einen allumfassenden Wettbewerb der Systeme, der die Energie der Veränderung weitgehend absorbiert hat. Erst 1989 - mit dem Fall der Mauer und der Auflösung des Sowjetsystems - hat sich der historische Prozeß dann mit Macht wieder in Bewegung gesetzt. Heute, nach dem 11. September und den Kriegen in Afghanistan und Irak, sind wir endgültig in einer anderen, globalen Epoche angelangt, deren Konturen sich erst allmählich abzeichnen. Diesen ebenso dramatischen wie unvorhergesehenen Wiederbeginn der Geschichte hat Ralf Dahrendorf mit großer Aufmerksamkeit begleitet und kommentiert. Dabei hat ihn stets über die Ereignisse des Tages hinaus deren Bedeutung für die Zukunft einer offenen Gesellschaft, für die Freiheit des Individuums und die Werte der liberalen Ordnung interessiert. Wie kaum ein anderer Zeitgenosse hat er in seinen brillanten Analysen aufgezeigt, was politische Essays leisten können: Sie geben Orientierung in der Zeitenwende und beharren zugleich darauf, daß auch in einer „Welt ohne Halt“ das Engagement des Bürgers für eine bessere Gesellschaft sinnvoll und möglich ist.